Tiefensee kündigt neue Landestourismuskonzeption an

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Thüringen setzt 2017 erneut sehr stark auf den Kultur- und Städtetourismus. „Unsere touristischen Zugpferde sind Luther, Bauhaus und Cra­nach“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee heute auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin. Die Potentiale in diesem Bereich seien noch längst nicht ausgereizt. „Thüringen bietet mit der engen Verknüpfung von Kultur-, Natur- und Wellnessangeboten ein vielseitiges touristisches Gesamtpaket, mit dem es auch für internationale Gäste attraktiv ist“, warb der Minister auf der Tourismusmesse für Reisen in die Mitte Deutschlands.

 

Allerdings müsse es dabei auch neue Antworten auf die touristischen Herausforderungen der Zukunft geben. „Die Vernetzung der vielfältigen Angebote und ihre Bündelung in attraktiven Rundum-wohlfühl-Paketen muss besser werden“, sagte der Minister. Solche Themen sind in diesem Jahr beispielsweise die „Nationalen Naturlandschaften“ Thüringens, im kommenden Jahr u.a. der 117. Deutsche Wandertag rund um Eisenach, die neu eingeführten Achava-Festspiele in Erfurt oder die Landesgartenschau in Apolda. „Es kommt darauf an, Verbindungen zwischen solchen Ereignissen und Angeboten zu schaffen und Thüringen ganzheitlich als attraktives Reiseland zu vermarkten.“

 

Unabhängig davon arbeite das Land gemeinsam mit der Thüringer Tourismus GmbH (TTG) und den touristischen Anbietern im Land weiter an Verbesserung von Qualität und Service. „Das ist eine Daueraufgabe, bei deren Lösung wir uns als Reiseziel und Urlaubsland immer wieder neu erfinden müssen“, sagte der Minister. Dazu seien kontinuierliche Investitionen in neue und vor allem höherwertige Angebote notwendig. Allein im Jahr 2015 hat das Wirtschaftsministerium deshalb insgesamt 39,5 Millionen Euro für 39 Tourismusprojekte aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (Teil Tourismus) sowie aus dem Landesprogramm Tourismus bereitgestellt. Damit werden touristische Investitionen in Höhe von 68,8 Millionen Euro ausgelöst. Der Großteil der Fördermittel – gut 26 Millionen Euro – fließt dabei in Maßnahmen zum Ausbau oder zur Aufwertung der touristischen Infrastruktur: z.B. Rad- und Wanderwege, Caravanstell- und Parkplätze, Beschilderungen, aber auch Planungs- und Beratungsleistungen zur Vorbereitung von Infrastrukturvorhaben.

 

Auf die Tourismuspolitik kämen aber auch neue Herausforderungen wie der zunehmende Fachkräftemangel, der demografische Wandel und die noch immer zu geringen Umsätze und Gewinne in der Thüringer Tourismusbranche zu, machte Tiefensee deutlich. „Das alles sind Fragen, auf die wir mit unserer neuen Landestourismuskonzeption Antworten geben müssen.“

 

Darin werde es zum Beispiel um die optimale Nutzung der Digitalisierung im Tourismus, um neue Finanzierungsformen sowie um die Steigerung der Wertschöpfung im Thüringer Hotel- und Gaststättengewerbe gehen. Begleitend werde eine Wanderwegekonzeption für das rund 17.200 Kilometer lange Wanderwegenetz in Thüringen erarbeitet. Zugleich sollen die touristischen Kernthemen noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden. Die Erarbeitung der neuen Tourismuskonzeption startet in diesem Monat, die Ergebnisse sollen Anfang 2017 vorliegen.

 

Hintergrund:

 

Auf der ITB präsentieren sich an dem von der Thüringer Tourismus GmbH (TTG) im Auftrag des Thüringer Wirtschaftsministeriums organisierten, 614 Quadratmeter großen Thüringer Gemeinschaftsstand insgesamt 18 Thüringer Städte, Regionen, Kultur- und Tourismuseinrichtungen und Verbände. Mit dabei sind u.a. die Städte Erfurt und Weimar, der Verein Städtetourismus in Thüringen, der Regionalverbund Thüringer Wald, der Thüringer Heilbäderverband und die Landesgartenschau Apolda 2017. Zum Start der Messe findet am heutigen Tag der „Thüringen-Abend“ statt, zum dem rund 300 Gäste – Partner aus der Reisebranche, Aussteller und Besucher – erwartet werden.