Truppenübungsplatz bleibt komplett in militärischer Hand

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Das Areal des Truppenübungsplatzes Ohrdruf wird auch von 2013 an weiterhin in gesamter Ausdehnung als militärisches Übungsgelände genutzt. Das stellte heute der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Christian Schmidt, bei einem Vor-Ort-Besuch mit Bundestagsabgeordnetem Tankred Schipanski in Ohrdruf klar.

Allerdings führt der Bund den Truppenübungsplatz dann nicht länger als eigenständige Einrichtung mit Kommandantur, sondern unterstellt das Gelände der Gothaer Friedensteinkaserne. Als Standortübungsplatz mit mehreren Funktionen soll er dennoch nicht allein den Friedensteinern, sondern auch anderen in Thüringen stationierten Bundeswehreinheiten zur Ausbildung dienen. Wie viele Dienstposten in Ohrdruf als Ableger Gothas letztlich verbleiben, soll sich im Rahmen einer Feinausplanung festgelegt werden, die im Sommer feststehen soll.

Über die Nachricht aus Berlin zeigten sich Landrat Konrad Gießmann und Ohrdrufs Bürgermeisterin Marion Hopf sehr erfreut. „In dieser Klarheit hätten wir das heute noch nicht erwartet“, räumt Gießmann ein. „Mithilfe von Tankred Schipanskis Einsatz in Berlin ist es gelungen, die komplette Stilllegung des Areals zu verhindern und eine weitere Nutzung mit Zukunftsperspektive zu sichern“, so Gießmann. Auch das Engagement vor Ort habe gewirkt: Gemeinsam habe man sich jüngst nochmals beim Verteidigungsministerium dafür ausgesprochen, die Fläche in den Händen der Bundeswehr zu belassen und als erweiterten Standortübungsplatz für die Gothaer Aufklärer zu verwenden.

„Unser Ziel war eine Doppelstrategie: Aufwertung der Gothaer Kaserne um einen Übungsplatz, der seinesgleichen sucht und eben für die moderne Drohnenausbildung genutzt werden kann, sowie zugleich den Verbleib der Flächen bei der einzigen Institution zu sichern, die sie fachgerecht nutzen kann“, sagt Gießmann mit Verweis auf den doppelten Naturschutzstatus des Areals, der anderweitigen Verwendungen entgegen gestanden hätte. Mit der heutigen Bekanntgabe durch den Staatssekretär sind ohnehin alle Diskussionen um alternative wirtschaftliche Nutzungen für Photovoltaik oder Windkraft auf dem Gelände nur noch Makulatur.

Das Bundesverteidigungsministerium hatte im Oktober 2011 bekannt gegeben, den Truppenübungsplatz Ohrdruf nach Ablauf des Jahres 2030 zu schließen – als einen von sechs Übungsplätzen bundesweit, die nicht länger betrieben werden sollten. Nach Bekanntwerden der Entscheidung haben Landrat Konrad Gießmann, Bürgermeisterin Marion Hopf, der Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski und Oberstleutnant Olaf Templin aktiv und auf verschiedenen Ebenen für die Weiternutzung und ihre Perspektive des erweiterten Standortübungsplatzes gekämpft. „Die jetzige Entscheidung bedeutet, dass der Kelch der Bundeswehrreform de facto am Landkreis Gotha vorbeigehen wird“, so Gießmann abschließend.

FOTO: Am Fuße des Stadtpatrons Ohrdrufs, des eisernen Michaels, konnte Staatssekretär Christian Schmidt (2.v.l.) die frohe Botschaft an Landrat Konrad Gießmann, Ohrdrufs Bürgermeisterin Marion Hopf, Oberstleutnant Olaf Templin und MdB Tankred Schipanski richten.