Unfall – Minenfund

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Auf der Klinik- Baustelle in der Erlanger Allee kam es heute Morgen kurz
nach 07.00 Uhr zu einem Unfall. Der Fahrer eines LKW, der Material
anlieferte, hatte sein Fahrzeug auf einer abschüssigen Straße abgestellt und
offenbar nicht die Handbremse angezogen, sodass sich das Fahrzeug in
Richtung eines Bauzauns in Bewegung setzte. Der Fahrer versuchte noch,
in die Fahrerkabine zu gelangen, musste aber aufgeben und wurde
eingeklemmt. Er erlitt eine Verletzung am Schienbein. Der Lkw kam in der
Notzufahrt es Klinikumgeländes zum Stehen, wobei zwei Reihen
Bauzäune, ein Generator sowie ein Mast beschädigt wurden.
Sachschaden am Lkw ca. 5000 Euro, am Baustellenequipement
ebenfalls ca. 5000 Euro.

Am Samstag erhielt die Jenaer Polizei die Information, dass zwei junge
Männer beim Geocaching in der Nähe des Napoleonsteins vermutlich auf
eine Mine gestoßen sind. Gleichzeitig sendeten sie vom Handy aus ein Foto
des Gegenstandes. Der Verdacht bestätigte sich, als eine
Funkstreifenwagenbesatzung vor Ort eintraf und den Fundort daraufhin
weiträumig absperrte. Der Munitionsbergungsdienst wurde informiert und
transportierte den Gegenstand am Abend ab.
„Bei der Mine handelt es sich um eine Tellermine mit einem Durchmesser
von ca. 30 cm“, erklärte Dr. Wolfgang Seidel von der Firma Tauber
Delaborierung, „Minen dieser Art wurden von den Staaten des Warschauer
Pakts verwendet. Ob sie vollständig scharf war oder nur eine Übungsmine,
kann erst gesagt werden, wenn sie delaboriert, d.h. in ihre Bestandteile
zerlegt wurde. Sie ist sehr stark verrostet. Doch selbst wenn es sich um eine
Übungsmine handelt, ist so etwas nicht ungefährlich, denn auch sie besitzen
einen kleineren Sprengsatz, der noch geeignet ist, jemanden die Hand
wegzureißen.“
„Allerdings“, so schränkt Dr. Seidel ein, „waren solche Minen für größere
Lasten ausgelegt, denn sie sollten ja Panzer aushebeln.“ (er meint, dass sie
erst explodierten, wenn etwas sehr Schweres drüber fuhr)