Uni Jena lädt bundesweit zur Unterzeichnung der Charta „Familie in der Hochschule“ ein

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Jena (FSU/US) Vom Hörsaal in den Kindergarten, aus dem Forschungslabor auf den Abenteuerspielplatz – wer Familie und eine berufliche Tätigkeit in Forschung und Lehre oder ein Studium unter einen Hut bringen will, der bewegt sich auch heute noch oftmals zwischen ganz unterschiedlichen Welten. Um den Spagat zwischen Familienaufgaben und Berufstätigkeit dennoch zu schaffen, braucht es eine Menge Flexibilität, Improvisationsvermögen und nicht zuletzt Unterstützung aus dem familiären und beruflichen Umfeld.

Für die Friedrich-Schiller-Universität Jena ist es bereits seit langem ein wichtiges Anliegen, Rahmenbedingungen für ein familienfreundliches Arbeiten und Studieren für ihre Angehörigen zu schaffen. Nun gehört die Jenaer Universität neben der Leibniz Universität Hannover zu den ersten Hochschulen in Deutschland, die sich zur Unterzeichnung der Charta „Familie in der Hochschule“ bereiterklärt haben. Die Rektoren der beiden Universitäten haben zudem Hochschulen und Universitäten im gesamten Bundesgebiet aufgefordert, ihrem Beispiel zu folgen.

Die Charta ist von insgesamt zwölf Hochschulen und Universitäten in Deutschland erarbeitet worden, die sich bereits seit 2010 im Best Practice Club des Programms „Familie in der Hochschule“ engagieren – darunter auch die Uni Jena. Das von der Robert Bosch Stiftung finanzierte und vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung unterstützte Programm verfolgt das Ziel, die Vereinbarkeit von Familienaufgaben und Berufstätigkeit bzw. Studium zu erleichtern.

„Hochschulen, die die Charta unterzeichnen, verpflichten sich, der Familienorientierung eine hohe Priorität einzuräumen“, erläutert Dr. Matthias Schwarzkopf von der Uni Jena. Die Vereinbarkeit von Familienarbeit und beruflicher Tätigkeit müsse als Leitungs- und Querschnittsaufgabe der gesamten Hochschule wahrgenommen werden, so der Koordinator des Programms „Familie in der Hochschule“ an der Jenaer Universität. So sieht die Charta unter anderem vor, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Studierenden zeitliche Gestaltungsspielräume bei der Forschungstätigkeit oder der Studien- und Prüfungsorganisation einzuräumen. Außerdem verpflichten sich die Unterzeichner für eine familienfreundliche Infrastruktur und gesundheitsfördernde Angebote zu sorgen, die sich an den speziellen Bedürfnissen von Familien orientieren.

Hochschulen und andere wissenschaftliche Institutionen, die sich diesen Zielen anschließen wollen, können die Charta „Familie in der Hochschule“ während einer öffentlichen Tagung am 26. und 27. Mai in Hannover unterzeichnen. Mit der Unterzeichnung werden die Hochschulen und Wissenschaftsinstitutionen ebenfalls Mitglied im Best Practice Club des Programms „Familie in der Hochschule“. Dr. Schwarzkopf hofft, dass möglichst viele Hochschulen dem Beispiel der Jenaer Universität folgen und die Charta unterzeichnen. „Eine breite Unterstützung wäre ein gutes Signal, den gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Familienorientierung voranzubringen.“

Kontakt:
Tel.: 03641 / 931091
E-Mail: Matthias.Schwarzkopf@uni-jena.de
(Foto: Jan-Peter Kasper/FSU).

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