Vorfall beschäftigt Innenpolitiker im Thüringer Landtag

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Besorgt äußert sich Matthias Hey, Gothaer Abgeordneter des Landtags, zum gestrigen Vorfall einer Hundeattacke im Landkreis. Am Mittwochabend wurde in Tambach-Dietharz ein Ehepaar von einem Rottweiler-Mischling attackiert, die 72jährige Frau trug dabei schwerste Bissverletzungen davon und musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden (wir berichteten).

„Derzeit laufen die Vorbereitungen für einen entsprechenden Gesetzentwurf hier im Landtag auf Hochtouren“, informiert Matthias Hey, der auch Vorsitzender des hierfür zuständigen Innenausschusses ist. Das so genannte „Kampfhundegesetz“ wird insbesondere in jüngster Zeit wieder kontrovers diskutiert, erst am vergangenen Sonnabend wurde ein 9jähriger Junge in Niederorschel im Landkreis Eichsfeld von einem Kampfhund angefallen und musste mit schweren Gesichtsverletzungen notoperiert werden.
CDU und SPD ringen deshalb derzeit an einer gemeinsam getragenen rechtlichen Regelung zum Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Tieren. Die letzten strittigen Punkte sollen zeitnah so geklärt werden, dass das Gesetz im Mai den Landtag passieren kann.

„Wir sind dabei auf einem sehr guten Weg“, schildert Hey die sehr intensiv geführte Diskussion innerhalb der Koalition, „strittig sind nach wie vor die Erstellung einer Rasseliste, eine allgemeine Haftpflicht und ein Sachkundenachweis für die Tierhalter.“

Das Gesetz erscheine nur auf den ersten Blick simpel, „aber es gibt spätestens dann Bedenken, wenn beispielsweise eine 80jährigen Oma ihren Pudel versichern oder einen Hundeführerschein machen soll“, so Hey. Selbst bei der Definition potentiell gefährlicher Hunderassen würden die Meinungen der Experten weit auseinander gehen. „Nach den mir jetzt vorliegenden Informationen ist beispielsweise der Rottweiler in Tambach-Dietharz niemals aggressiv aufgefallen“, so der Innenpolitiker, der derzeit mit den jeweiligen Experten im Landtag sämtliche Informationen zu den jüngsten Vorfällen zusammenträgt und auswertet.

„Mir liegt in jedem Fall sehr daran, dass das Gesetz so schnell wie möglich auf den Weg gebracht werden kann“, meint Hey, der sich auch persönlich für eine zügige Abarbeitung in der Koalition einsetzen will.

Publiziert: 7. April 2011, 15.17 Uhr