Vortrag im Herzoglichen Museum Gotha

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Lucas Cranach d. Ä. schuf repräsentative Werke im Auftrag der Kurfürsten von Sachsen, die nicht selten als ein Mittel der Diplomatie und Propaganda Verwendung fanden. Der Künstler wurde im Jahre 1505 von Friedrich dem Weisen als Hofmaler berufen, ein Amt das er auch unter dessen Nachfolgern Johann dem Beständigen und Johann Friedrich dem Großmütigen bis zu seinem Tod 1553 innehatte. Für ein halbes Jahrhundert bestimmte der Maler mit seinen Bildern die Außenwahrnehmung jenes, nach dem habsburgischen Kaiserhof mächtigsten Fürstengeschlechts des Reiches. Hierzu zählten auch Darstellungen von Turnieren und Jagden, die als wichtiger Bestandteil höfischer Repräsentation Niederschlag in Cranachs Bildproduktion fanden.

Schon früh mit Luther befreundet, avancierte Cranach ab 1521 zum Maler der Reformation, indem er mit seinen Lutherporträts der Bewegung ein Gesicht gab, lutherische Glaubensinhalte ins Bild setzte und mit seiner Druckgrafik in den publizistischen Streit um die rechte Lehre eingriff. Im Zuge des zunehmenden Engagements der sächsischen Kurfürsten für die Sache Luthers verschränkte sich in den 1540er und 1550er Jahren Cranachs Wirken für den Hof und für die Reformation mehr und mehr.

Der Vortrag am morgigen Donnerstag, 9. April 2015, 19 Uhr nimmt die Funktion der cranachschen Werke als Mittel einer ernestinischen Politik in den Blick.
Vortrag: „Die Reformation, der Hof und die Propaganda – ein Maler als Werkzeug der Politik“
Donnerstag, 9. April 2015, 19 Uhr
Herzogliches Museum Gotha
Dr. Timo Trümper und Benjamin Spira, wissenschaftliche Mitarbeiter

Eintritt: 5,00 Euro (erm. 2,50 Euro)

(Zum Beitragsbid: Lucas Cranach d. J., Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige und die Wittenberger Reformatoren, um 1538, Mischtechnik auf Holz, 72,8 x 39,7 cm, Toledo Museum of Art)