WAZ: Was uns Angst macht

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Essen (ots).  Immer mal wieder hörte man davon: Hinter der Alzheimer-Krankheit soll eine Infektion stecken. Diese Erkenntnis wurde lange hinter vorgehaltener Hand gehandelt. Jetzt ist sie Thema großer Fachkongresse. Infektion – da denken viele an Ansteckung von Mensch zu Mensch, an Epidemien oder daran, dass man in Gefahr ist, wenn man den erkrankten Opa oder die Nachbarin besucht.

Die Angst ist menschlich – doch das, was die Wissenschaft zurzeit an Beweisen für eine Übertragung von Mensch zu Mensch vorzeigen kann, ist nicht tragfähig. Infektion – damit meinen die Forscher vor allem ein begrenztes Geschehen im Hirngewebe.

Dass der Blutspendedienst sensibel ist und über den Ausschluss älterer Menschen als Blutspender nachdenkt, ist als Vorsichtsmaßnahme, längst nicht als Beweis für eine Übertragung über den Blutweg zu interpretieren. Sicher kann einen die Forschungslage beunruhigen. Doch es hat schon Krankheiten gegeben, bei denen man eine Infektion nachgewiesen hat – und sie behandeln konnte: beim Magengeschwür (Helicobacter-Keime) und bei Gebärmutterhalskrebs (Virus).

Das eine lässt sich mit Antibiotika bekämpfen, gegen das andere gibt es eine Impfung.

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