Wenn Giraffen reisen

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Wenn Giraffen in der Savanne umher ziehen, dann geht das gemächlich Schritt für Schritt voran. Würde Giraffe „Dhakija“ aus dem Zoo Osnabrück, die heute am 30. Juli im Thüringer Zoopark Erfurt erwartet wird, die Strecke laufen, würde es Tage dauern – und es käme garantiert zum Stau auf der Autobahn. Deshalb gibt es Spezialfahrzeuge, in denen Giraffen transportiert werden.

Über eine Rampe gelangen die Giraffen auf den übergroßen „Pferdeanhänger“. Anders als bei normalen Anhängern kann das Dach bis auf eine Höhe von 6 m hochgefahren werden. Platz genug also für die Langhälse. Allerdings sind deutsche Autobahnbrücken sehr viel niedriger. Auf der Fahrt wird deshalb das Dach auf 4 m Höhe abgesenkt. Für die zweijährige „Dhakija“ ist dies kein Problem, denn sie ist ja noch ein Jungtier und erreicht diese Länge noch nicht. Auch die einjährige „Limber“, die morgen, am 31. Juli aus dem Tierpark Hellabrunn in München erwartet wird, misst deutlich weniger.

Bis eine Giraffe jedoch ein derartiges Transportfahrzeug besteigt, können Stunden vergehen. Und Giraffen kann man nun einmal nicht am Halfter führen, tragen oder in das Fahrzeug schieben. Dies geht nur freiwillig und auf den eigenen langen Beinen. Unterwegs beobachten die erfahrenen Transporteure dann über eine Kamera das Geschehen im Anhänger. So sehen sie, ob das Tier ruhig steht oder aufgeregt ist und eine Extrapause benötigt wird.

Im Thüringer Zoopark Erfurt wird der Anhänger bis an die Stalltür herangefahren und dann die Rampe geöffnet. Im Giraffenhaus wartet bereits „Lengai“, der seit dem Tod von Giraffendame „Gunda“ im Januar 2012 allein im Zoopark lebte.

Damit sich die neuen Giraffen in aller Ruhe eingewöhnen können, bleibt das Giraffenhaus bis auf weiteres für die Öffentlichkeit geschlossen.

Allgemeine Transportinformationen: Der Giraffentransporter hat gegen 8.30 Uhr den Zoo Osnabrück verlassen.  Für die 382 km lange Strecke wird mit einer Fahrzeit von ca. 6 Stunden gerechnet.