Wie gehts weiter mit der Ohratalbahn?

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Über ein Jahr ist seit dem Beschluss des Kreistages Gotha vergangen, die stillgelegte Ohratalbahn durch ein Alternativkonzept aufzuwerten und ggf. eine Reaktivierung zu unterstützen. Das geht aus einer Anfrage des Grünen Kreistagsmitglieds Steffen Fuchs Nachfrage zum Stand des Alternativkonzepts hervor: Der Landkreis Gotha hat die verkehrliche Anbindung der Kommunen im Südkreis verschlafen und kann keinen Fortschritt berichten. Dabei könnte der Landkreis einfach über den Tellerrand
hinausschauen. Beispiele für die Reaktivierung und Attraktivitätsseigerung von Bahnstrecken gibt es genug. Eine entsprechende Expertise für ein Alternativkonzept ließe sich auch andernorts organisieren.

Verkehrsexperten sind schließlich nicht nur an der Bauschule in Gotha zu finden. Damit bleiben der Südkreis und seine Anwohner wortwörtlich auf der Strecke. Die gebetsmühlenartige Verweise auf die planerische Zuständigkeit des Landes Thüringen sind zwar aus kompetenzrechtlicher Sicht richtig. Ohne das treibende Engagement des Landkreises und seiner Kommunen rückt die Reaktivierung der Ohratalbahn oder ein bürgerfreundliches Alternativkonzept für umweltfreundliche Mobilität entlang dieser Strecke aber in weite Ferne. Der Landkreis muss jetzt die durch seinen bereits im Juni 2011 gefassten Beschluss selbstauferlegte Arbeit aufnehmen und ein echtes Alternativkonzept voranbringen.

Auch mit Blick auf die Bahnnebenstrecke Fröttstädt-Friedrichroda sollte der Landkreis nicht warten, bis das Land Thüringen vollendete Tatsachen schafft. Die Strecke wird von Pendlern und Touristen gut genutzt und ist nach Aussage des Chefs der Thüringer Nahverkehrsgesellschaft, Volker Michael Heepen  (vgl. Thüringer Allgemeine, Ausgabe vom 23.07.2012) gut ausgelastet. Das wird nicht zuletzt mit der Besetzung der Strecke mit einem Junior-Zug der DB Regio dokumentiert. Der Landkreis sollte ein vorrangiges Interesse daran haben, dies auch kontinuierlich mit entsprechenden Nutzerzahlen belegen zu lassen, fordert Steffen Fuchs.