Blaue Kisten waren ihm gewiss näher als orange Körbe. Dennoch ist sein Name untrennbar mit Basketball in Gotha e.V. verbunden: Günther Kollmar. Der Gründer der Oettinger Brauerei ist am Dienstag dieser Woche in Oettingen (Landkreis Donau-Ries) nach kurzer, schwerer Krankheit in Ruhe entschlafen. Er wurde 75 Jahre alt.
„Wir werden Günther Kollmar ein ehrendes Gedenken bewahren“, sagt BiG-Geschäftsführer Peter Sturmhöfel. „Mit ihm verliert die BiG-Familie einen väterlichen Freund, Förderer und Fan, dem unser Verein und auch unsere Region sehr viel zu verdanken haben.“
Anlässlich des Jubiläums „20 Jahre Oettinger in Gotha“ im Jahr 2011 würdigte Peter Sturmhöfel das Engagement der Brauerei mit einem symbolischen Pokal, der die Aufschrift trug: „Bester Basketball-Sponsor der Welt.“ Allerdings war und ist das Engagement der Oettinger Brauerei weit mehr als pures Sponsoring. Das Unternehmen färbte im positiven Wortsinn in vielen Facetten auf den Verein ab.
Über Günther Kollmars Sohn Dirk, geschäftsführender Gesellschafter der Oettinger Brauerei und seit der Gründung von Basketball in Gotha e.V. im Jahr 1998 Vereinspräsident, und seine Frau Astrid wurden dem Verein Werte vermittelt, mit denen das Unternehmen wuchs. Diese Werte bilden bis heute die ideelle und mithin eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Entwicklung von BiG und des sportlichen Aushängeschilds des Vereins, der Oettinger Rockets Gotha.
Die Rockets werden Günther Kollmar morgen in Göttingen die Ehre erweisen und mit einem Trauerflor auflaufen. Ihre Verbundenheit dokumentierten die Spieler der aktuellen Mannschaft auch im November des vergangenen Jahres, als sie Günther Kollmar zum 75. Geburtstag ein signiertes Rockets-Trikot mit der Nummer 75 schenkten. Bereits im April 2012 überreichte ihm der Verein eine eigens angefertigte Medaille mit der Aufschrift „ProB-Meister 2012“.
Im September vergangenen Jahres besuchte Günther Kollmar erstmals die neue „Blaue Hölle“. Damals stand er allein mit seinem Sohn im Mittelkreis der Halle. Dirk Kollmar, der den Bau der Halle auch als Geschäftsführer der BiG GmbH maßgeblich vorangetrieben hatte, fragte: „Und, was sagst du?“ Sein Vater entgegnete trocken: „Du bist verrückt!“ Und nach einer kurzen Pause schob er hinterher: „Aber ich hätte es nicht anders gemacht!“
