Zusammenrücken im Gymnasium Ernestinum in Gotha

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Das Gothaer Gymnasium Ernestinum muss übergangsweise mit einem geringeren Raumprogramm auskommen als üblich. Seit Montagnachmittag, 3. März, ist für fünf Unterrichts- und sechs Funktionsräume die Nutzung untersagt.

Hintergrund dafür ist ein bautechnisches Gutachten, das dem Landkreis als Schulträger seit gestern Nachmittag vorliegt und das Bedenken an der Tragfähigkeit verschiedener Deckenkonstruktionen im historischen Schulhaus äußert. Um jegliches Risiko für Schüler, Lehrer und Mitarbeiter auszuschließen, wurde übergangsweise die Sperrung der Räume verfügt.

Ab 17. März wieder volle Funktionsfähigkeit hergestellt

Am heutigen Vormittag nahm ein Prüfingenieur im Auftrag der zuständigen Gothaer Stadtverwaltung die Räume in Augenschein. In einem konstruktiven Gespräch wurden folgende Sofortmaßnahmen festgelegt, um einen ungehinderten Schulbetrieb schnellstmöglich wieder herzustellen:
➢    Die in Frage stehenden Decken werden in den nächsten Tagen mit einer Balkenkonstruktion abgestützt.
➢    Zwei ausführende Unternehmen konnten bereits hierfür gewonnen werden; das notwendige Material ist entweder vorrätig oder bestellt.
➢    Ab spätestens 17. März stehen die Räume wieder zur Verfügung.
➢    Dieses Provisorium soll während der Sommerferien durch eine dauerhafte technische Lösung ersetzt werden.
Bis zum 17. März wird der Schulbetrieb im Ernestinum einigen Einschränkungen unterliegen. Verschiedene Schulen im nahen Umfeld sind angefragt, Raumkapazitäten übergangsweise mit zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus greift die Schulverwaltung des Landkreises dem Ernestinum mit zusätzlichen Personalzuweisungen bei Hausmeistern und Sachbearbeitern unter die Arme, um die Ausnahmesituation zu bewältigen.

Planungen zur Komplexsanierung brachten Prüfer auf die Spur

Im vergangenen Jahr erarbeiteten Architekten im Auftrag des Landkreises detaillierte Planungsunterlagen zur Komplexsanierung des Ernestinums im Wert von 150.000 Euro. Dabei nahmen die Experten auch die Decken in den Fokus, woraufhin das Landratsamt tiefere Untersuchungen und Berechnungen zu deren Zustand in Auftrag gab. Diese Ergebnisse wurden am gestrigen Montag vorgelegt. „Wir haben sofort gehandelt, nachdem wir den Bericht der Sachverständigen erhielten“, so Landrat Konrad Gießmann. „Natürlich sind wir uns der erheblichen Umstände bewusst, die diese vorsorgliche Sperrung der Räume für die Schülerinnen und Schüler, aber auch das Lehrerkollegium und die weiteren Mitarbeiter mit sich bringt. Jede andere Alternative wäre aber nicht vertretbar gewesen“, sagt Landrat Konrad Gießmann und bittet um Verständnis bei Schülern, Eltern, Lehrern und Mitarbeitern. Einen großen Dank richtet er an die Schulleitung des Ernestinums, die in dieser außergewöhnlichen Situation erheblich umdisponieren muss und Außerordentliches leistet. Ebengleicher Dank geht an die rasche und kompetente Unterstützung durch die Stadtverwaltung Gotha.

Das 1838 erbaute Gymnasium Ernestinum in Gotha besuchen im laufenden Schuljahr rund 500 Mädchen und Jungen aus der Residenzstadt und dem Umland. Im vergangenen Jahr hat der Kreistag die noch offene Komplexsanierung – Umfang: rund 12,5 Mio. Euro – für die Jahre nach 2017 im Finanzplan verankert.