Zwei ehemalige Landesstraßen kommen in die Kur

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Zwei dringend notwendige Sanierungen nehmen Straßenbauer im Auftrag des Landkreises Gotha seit heutigem Montag, 16. September, in Angriff.

Landrat Konrad Gießmann gab am Vormittag mit symbolischen Spatenstichen den Startschuss für die so genannten Erstsanierungen der Kreisstraße 7 von Goldbach über Wangenheim bis zur Kreisgrenze vor Tüngeda sowie für die Instandsetzung der Kreisstraße 24 von Friemar über Tröchtelborn bis zur Verbindung Bienstädt-Zimmernsupra. Beide Vorhaben summieren sich inklusive einer erheblichen Landesförderung auf 6,935 Mio. Euro und sollen im Jahr 2014 fertig gestellt werden.

Für die Autofahrer rings um die betroffenen Orte bedeutet das, Sperrungen in Kauf zu nehmen. Im Falle Wangenheims bleibt die bestehende Umleitung von Tüngeda über die B 84 nach Bad Langensalza, die B 247 bis Warza und dann nach Goldbach erhalten. Wer in der Nesseaue unterwegs ist, muss von Friemar über Molschleben nach Bienstädt fahren und den Ort Tröchtelborn von Osten aus ansteuern.

Arbeiten werden in Teilabschnitten ausgeführt

Im laufenden Jahr können aufgrund des späten Baubeginns zunächst nur Teilabschnitte realisiert werden. Im Mittleren Nessetal betrifft das die rund 1,5 Kilometer vom Ortsausgang Wangenheim bis zur Grenze des Wartburgkreises. Die 3,2 Kilometer von Wangenheim nach Goldbach stehen 2014 ebenso auf dem Programm wie die Deckenerneuerung der Ortsdurchfahrt. In der Nesseaue wird ähnlich verfahren: Während die zwei Kilometer zwischen Friemar und Tröchtelborn noch 2013 zur Instandsetzung anstehen, folgen die 2,5 Kilometer zwischen Tröchtelborn und dem Abzweig nach Zimmernsupra nach dem Jahreswechsel.

„Die Aufteilung in zwei Jahresscheiben ist dem späten Haushaltsbeschluss sowie der noch späteren Bestätigung des Etats geschuldet“, erklärt Landrat Konrad Gießmann den ungewöhnlichen Zeitpunkt für einen Baubeginn im Herbst. Nach den äußerst schwierigen Haushaltsberatungen im vergangenen Winter ist er allerdings froh, dass beide Maßnahmen überhaupt realisiert werden können. „Der Kreistag hat große Weitsicht bewiesen, dass er trotz der finanziellen Zwänge diesen beiden Baumaßnahmen mehrheitlich grünes Licht gegeben hat“, erinnert Gießmann an die Kontroversen, in denen beide Vorhaben zur Disposition gestellt waren.

Der Landrat erachtet die Sanierungen dank der erheblichen Fördermittel als Chance für die Region: „Beide Straßen waren bis Ende 2012 noch Landesstraßen. Der Freistaat gibt uns mit der Abstufung in unsere Verantwortung knapp 90 Prozent der förderfähigen Kosten als Mitgift dazu“, argumentiert Gießmann. „Günstiger kann man als Landkreis kaum die nachhaltige Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur erwirken.“ Von den insgesamt 3,7 Mio. Euro, die für die Arbeiten an der K 7 zu Buche stehen, trägt das Land Thüringen knapp 2,95 Mio. Euro. Bei den 3,235 Mio. Euro für die K 24 sind es immerhin 2,63 Mio. Euro, die seitens des Freistaats fließen.

Bislang gute Erfahrungen mit dem Abstufungsprogramm

Mit der Methode, marode Straßen zu übernehmen und dank großzügiger Förderung in eigener Verantwortung zu sanieren, hat das Landratsamt bereits gute Erfahrungen gemacht: 2012 verwandelten sich auf diese Weise die Strecken Emleben-Hohenkirchen (K 27) und Gräfentonna-Ballstädt (K 19) in sichere und schlaglochbefreite Straßen; im Jahr zuvor konnte – unter ähnlichen Umständen – die Verbindung Schönau v.d.W. und Georgenthal (K 26) komplett erneuert werden.
Wann die K 7 und die K 24 den gleichen Zustand erreichen, hängt vor allem von den Witterungsbedingungen des Winters ab. Zielstellung bleibt allerdings, bis spätestens Jahresmitte 2014 beide Vorhaben erfolgreich abzuschließen.

Foto: Start frei für die Straßensanierung gaben Jörg Kellner, MdL, Lothar Auth von Bickhardt Bau, Erster Beigeordneter Helmut Marx, Landrat Konrad Gießmann, Werner Neuske, Leiter des Amts für Gebäude- und Straßenmanagement sowie Kreistagsmitglied Vera Fitzke (v. l.).