Auch 2024 Zunahme der Unfälle im Straßenverkehr

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v.l.n.r.: Martin Friedrich (Sachbereich Verkehr bei der LPI Gotha), Roul Koltz (Sachbereich Verkehr bei der LPI Gotha) und Robert Schmidt (Behördenleiter bei der LPI Gotha) zusammen bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2024

Die Landespolizeiinspektion Gotha hat die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2024 in ihrem Einzugsbereich – Ilm-Kreis, Kreis Gotha und nördlicher Wartburgkreis – Anfang Mai vorgestellt.

Insgesamt gab es im Vergleich zu 2023 mehr Verkehrsunfälle. Dabei liegt der Anstieg bei rund 100 Geschehnissen – von circa 6.800 auf etwa 6.900. Seit 2019 gab es einen Rückgang der Fallzahlen, wobei die Coronapandemie in den Jahren 2020 und 2021 die Daten verfälsche. „Zusätzlich kontaktieren bei leichten Unfällen Betroffene seltener die Polizei, wodurch die Unfallursachenforschung behindert wird“, urteilte Robert Schmidt, Behördenleiter der LPI Gotha.

Die Folgen von Unfällen werden weiterhin dominiert von Sachschäden. Hierbei konnte ein leichter Anstieg von 100 Geschehnissen verzeichnet werden. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Leicht- und Schwerverletzten, die einem Unfall zum Opfer fallen – von rund 930 im Jahr 2023 auf etwa 1.000 im Jahr 2024. Ein Rückgang konnte bei getöteten Personen gemessen werden.

Die Hauptursache für einen Unfall bleibe weiterhin Fehlverhalten beim Abbiegen und Wenden, aber auch einem zu geringen Sicherheitsabstand. Im Vergleich zu 2023 sind dafür die Zahlen der Unfälle unter Alkoholeinfluss zurückgegangen. Die schlechte Nachricht: Bei den Unfällen unter Drogeneinfluss hat sich die Zahl beinahe verdoppelt. Insgesamt 38 Fälle konnten erfasst werden.

Die Zahl der Unfälle an denen Kinder beteiligt waren ist zwar um ein Drittel zurückgegangen – von 70 auf 40 verzeichnete, dabei ist im Vergleich zu 2023 die Zahl gestiegen, bei der Kinder als Verursacher eines Unfalls auftreten.

Positiv ist, dass weniger Kinder leicht oder schwer verletzt werden im Vergleich zum Vorjahr.

Die Zahlen für Kfz-Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 konnten sich nicht verbessern. Die Beteiligung dieser an Unfallgeschehnissen bleibt weiterhin hoch. Mit rund 1.100 Fällen macht diese Gruppe gut ein Sechstel der gesamten Verkehrsunfälle aus. Weiter konstant bleibt die Anzahl der jungen Fahrer als Verursacher. „Die Gruppe der 18- bis 24-Jährigen ist zwar an einem Sechstel der Unfälle beteiligt, aber nach Messungen machen sie unter den gesamten gemeldeten Kfz-Führern einen viel geringeren Anteil aus“, sagte Robert Schmidt. Hauptursächlich bei Unfällen in dieser Gruppe seien besonders Selbstüberschätzung, Unsicherheiten im Straßenverkehr oder die konsequente Missachtung von Regeln.

Ebenfalls einen Anstieg erlebten die Werte von Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Personen über 65 Jahren. Von 2023 auf 2024 ist die Zahl von 1.700 auf 1.800 gestiegen. Dabei haben die Senioren mehr als zwei Drittel dieser Unfälle selbst verursacht. „Die Gründe für Unglücke im Straßenverkehr sind anders gelagert, als bei den jungen Fahrern. Hier sind zum Beispiel fehlende Reaktionszeit, schlechte Entscheidungsfindung und das schlechte Einschätzen komplexer Verkehrssituationen hauptursächlich“, so Behördenleiter Schmidt.

In beiden Gruppen sind parallel dazu die Zahlen bei den Leicht- und Schwerverletzen gering angestiegen. Bei den Personen ab 65 Jahren zum Beispiel von 200 auf rund 220.

Ein Gegenbeispiel hierzu sind die Unfallzahlen bei Fahrradfahrern. 2024 wurden sechs Vorfälle weniger vermerkt als 2023. Dahingegen gab es einen Anstieg der Unfälle, bei denen Radfahrer die Schuld tragen. „Neben den Unfällen verlaufen in diesem Bereich auch die Personenschäden rückläufig“, ergänzte Schmidt. Bei dem Rückgang der Ereignisse mit Todesfolge liegen die Zahlen der LPI Gotha sogar unter dem Thüringen-Trend.

Bei den rund 6.900 Verkehrsunfällen im Einzugsbereich der Landespolizeiinspektion Gotha wurden circa 2.700 im Landkreis Gotha verzeichnet. Dies ergibt einen Anstieg von 100 Fällen zum Jahr 2023. Des Weiteren sind die Zahlen der Verletzen und Sachschäden als Folge mit angestiegen.

H&H Makler

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