Blue Volleys gut, aber nicht gut genug

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Symbolfoto: Wolfgang Mengs

Gotha (red/wm, 7. November). Mit einer klasse Leistung im Achtelfinale verabschieden sich die Blue Volleys Gotha aus dem laufenden Wettbewerb um den Pokal des Deutschen Volleyball-Verbands (DVV). Gegen den WWK Volleys Herrsching (1. Bundesliga) verloren sie in der heimischen Ernestiner-Sporthalle mit 0:3 (24; 15; 20), boten den favorisierten Bayern aber lange Zeit gut Paroli.

Die Blue Volleys begannen furios. Die ersten beiden Punkte gingen noch an die Gäste vom Ammersee, danach aber spielten sich die Hausherren in einen kleinen Rausch. Tolle Angriffe von Robert Werner, Erik Niederlücke, Yann Böhme und Co sowie ein gut stehender Block brachten gegen überrascht wirkende Herrschinger eine schnelle Sieben-Punkte-Führung zum 12:5. Ungewohnt früh musste Herrschings Trainer beim 4:7 und 4:10 Auszeiten nehmen.

In der gemäß den geltenden Corona-Regeln ausverkauften Ernestiner-Sporthalle war das Publikum deshalb früh in bester Stimmung und unterstützte die Blue Volleys lautstark.

Zwar steigerten sich Gäste mit zunehmender Satzdauer, doch die Gothaer hielten dagegen und behaupteten ihre Führung. Beim Stand von 21:14 schien deshalb ein Gothaer Satzgewinn in greifbarer Nähe.

Leider hatten die Hausherren danach sichtbar Angst vor der eigenen Courage. Im Angriff wollte man phasenweise zu viel und auch in Annahme und Aufschlag stieg die Fehlerquote. Der routinierte Erstligist spürte diese Verunsicherung, nutzte seine Möglichkeiten jetzt konsequent und kam heran. Dennoch lag Gotha beim 23:19 noch vier Punkte vorn und hatte kurze Zeit später beim 24:23 Satzball. Doch ein erfolgreicher Block und zwei Angriffspunkte von Herrschings Diagonalangreifer Jeanlys brachten dann mit 26:24 die Entscheidung zu Gunsten des Favoriten aus Bayern.

Im 2. Satz waren es wieder die Gastgeber, die schnell mit 3:0 führten und sich vom Satzverlust zuvor relativ unbeeindruckt zeigten. Ein klasse Tempo von Felix Lesche und zwei Flüchtigkeitsfehler der Gäste führten dann sogar zu einem 8:3-Vorsprung der Heimmannschaft. Bis zum 10:10 schien der Satz völlig offen. Aber die Herrschinger Bank hatte jetzt die Blue Volleys, auch Dank ihrer technischen Möglichkeiten, gut analysiert und die eigene Mannschaft besser eingestellt. Eine starke Aufschlagserie von Herrschings kanadischen Zuspieler, sein Pendant auf Gothaer Seite Mikael Clegg ist ebenfalls Kanadier, brachte Gothas zuvor sichere Annahme jetzt in zunehmende Probleme. In der Folge setzte sich der Erstligist Schritt für Schritt ab und hatte am Ende wenig Mühe, sich auch den 2. Satz mit 25:15 zu sichern.

Im 3. Abschnitt behielten die WWK Volleys das Spiel unter Kontrolle, wenngleich die Blue Volleys bis zum 12:12 dranblieben und auch immer wieder durch gute Aktionen gefielen. Gothas Trainer Kronseder nutzte diesen Satz jetzt dazu, nochmal allen Spielern Einsatzzeit zu geben.

Mit 25:20 endete auch der letzte Satz zu Gunsten des Teams um den 165-fachen Nationallibero Ferdinand Tille und den früheren Gothaer Nachwuchsspieler Tim Peter, das damit erwartungsgemäß das Pokal-Vierelfinale erreichte.

Zu MVPs wurden nach Spielschluss Robert Werner für die Blue Volleys und Luke Herr für Herrsching ausgewählt.

Am Ende stand damit ein Ergebnis, das angesichts der Rollenverteilung zwischen 1. und 2. Bundesliga zu erwarten war und das nach dem Spielverlauf auch in Ordnung geht. Dennoch wäre auch ein Satzgewinn der Blue Volleys möglich und verdient gewesen.

Für diese geht nun nächsten Sonnabend der Ligaalltag mit einem Doppelspielwochenende bei den VYS Friedrichshafen und der FT 1844 Freiburg weiter.

Blue Volleys Gotha mit: Werner, Niederlücke, Böhme, Maisch, Clegg, Lesche, Hopt, Gorski, Bierwisch, Götze, Stückrad, Spankowski und Aßmann

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