Ein neues Hospiz für die Menschen in Südthüringen

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Foto: Dr. Horst Sproßmann Die aktuell anzutreffenden, ausgedehnten Wälder im Freistaat sind das Ergebnis nachhaltiger Forstwirtschaft. Heute sind Thüringens Wälder wieder alt, vorratsreich und naturnah – nicht trotz, sondern wegen Ihrer behutsamen forstlichen Nutzung.

Erfurt, 28. Juni 2019. Am 1. Juli öffnet, nach Angaben des THPV, das neue stationäre Hospiz im südthüringischen Katzhütte seine Türen. Die neunte Einrichtung dieser Art im Freistaat verfügt über acht Betten; insgesamt gibt es in Thüringen jetzt 100 Hospiz-Plätze für Erwachsene. „Im Bun­des­vergleich haben wir damit ein sehr gut ausgebautes stationäres Angebot“, sagt Ilka Jope, Geschäftsführerin des Thüringer Hospiz- und Palliativverbandes. Der THPV hat die Konzep­tion und Realisierung des neuen Hospizes intensiv begleitet.

 Träger des Schwarzatal-Hospizes ist ein Förderverein, der sich im Januar 2017 konstituiert hat. Dass das Haus nur zweieinhalb Jahre später eröffnet, ist vor allem dem großen Engage­ment seiner Mitglieder zu verdanken. „Wir sind zwar nur 20 Aktive“, sagt Evi Müller, Vorsit­zende des gemeinnützigen Vereins, „aber wir haben uns richtig reingehängt, und letztlich war das kleine Team vorteilhaft, weil wir Entscheidungen viel schneller getroffen haben.“

Sämtliche Arbeit bis zur Eröffnung ist ehrenamtlich gestemmt worden: von Hospitationen in anderen Hospizen, den zeitintensiven Gesprächen mit den Krankenkassen, der gesamten Öffentlichkeitsarbeit, der Begleitung der Baumaßnahmen bis hin zur Einstellung von 20 Men­schen für das Hospiz-Team.

Wertvolles Wissen im Verband

Für Ilka Jope ist Katzhütte ein Beispiel dafür, dass es gelingen kann, ein solches Projekt auch ohne institutionalisierte Strukturen umzusetzen: „In der Hospizarbeit kommt es vor allem auf die Überzeugung und auf die Haltung an, und diese Qualitäten zeichnen die Arbeit der Menschen in Katzhütte in besonderem Maße aus.“

Die Aktiven aus dem Schwarzatal sind Mitglied im THPV, daher hat der Verband sie wäh­rend des gesamten Prozesses begleitet: bei konzeptionellen Aspekten beraten, bei Förder­anliegen unterstützt und auf dem manchmal steinigen Projekt­weg immer wieder ermutigt. „Das Wissen, das uns im Verband zur Verfügung steht, ist extrem wertvoll“, so Evi Müller. „Ohne das wären wir in deutlich mehr Fettnäpfe getreten.“

Im Einzugsgebiet leben rund 300.000 Menschen

Profitiert hat Evi Müller auch von der Arbeitsgemeinschaft Stationäre Hospize, die es seit zehn Jahren im Thüringer Hospiz- und Palliativverband gibt und die sich regelmäßig zum fachlichen und konzeptionellen Aus­tausch trifft. „Das gewährleistet einen guten Kontakt der Akteurinnen und Akteure miteinan­der, und wir können gezielt bei den Themen unter­stützen, die alle stationären Einrichtungen betreffen“, sagt Ilka Jope.

Aus Sicht des Verbandes bereichert das Hospiz in Katzhütte das Versorgungsspektrum für schwer kranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen in Südthüringen. „Es ist ein heimatnahes Angebot, das die Arbeit der anderen Akteure wie Ambulante Hospizdienste, Spezialisierte Ambulante Palliative Versorgung oder Palliativstationen gut ergänzt.“ Das Ein­zugsgebiet des Hospizes dehnt sich rund 30 Kilometer in alle Himmelsrichtungen aus: nach Sonneberg, Ilmenau, Saalfeld und Hildburghausen. Die zahlreichen kleinen Ortschaften mit­gerechnet, leben hier etwa 300.000 Menschen.

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