Gotha (red/mg, 8. März). „Heute ist der Internationale Frauentag. Anlass genug, auf die Frauen in der Arbeitswelt einen Blick zu werfen“, sagt Johannes Langenkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha.
Beschäftigungssituation
Im Landkreis Gotha sind 50.023 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon sind 46 % Frauen. 12.170 Menschen arbeiten Teilzeit. Der Anteil der Frauen, die in Teilzeit arbeiten, beträgt 82 %.
„Noch immer ist die Teilzeitbeschäftigung typisch bei Frauen. Sie bringen damit Beruf und Familie unter einen Hut. Neben gewollter Teilzeit gibt es aber auch ungewollte Teilzeit. Oft fällt es Frauen schwer, nach einer Erziehungs- oder Pflegezeit wieder Vollzeit arbeiten zu können. Hier schlummern personelle Ressourcen für die Unternehmen in der eigenen Firma. Wenn Teilzeit in Vollzeit umgewandelt wird, stehen die Mitarbeiterinnen dem Unternehmen länger zur Verfügung, ohne dass zusätzliches Personal eingestellt und eingearbeitet werden muss“, so Johannes Langenkamp.
Entlohnung
In Thüringen liegt das Median-Bruttoentgelt der Vollzeitbeschäftigten pro Monat bei 2.699 Euro (bei Frauen 2.619 Euro).
Im Landkreis Gotha verdienen Frauen weniger als Männer und liegen unter dem Thüringer Durchschnittswert. Vollzeitbeschäftigte Frauen bekommen 2.459 Euro brutto im Monat.
Noch immer liegt das Einkommen deutlich unter dem Bundesschnitt. Der Median liegt bundesweit bei 3.427 Euro und bei Frauen bei 3.171 Euro.
„Bei der Entlohnung bleibt festzustellen, dass Frauen noch immer weniger verdienen als Männer. Dies hat seine Ursache zumeist in den Branchen, in denen Frauen üblicherweise arbeiten. Gerade in den Dienstleistungsberufen ist die Entlohnung meistens geringer als in der Industrie oder im Handwerk“, berichtet Langenkamp.
Arbeitslosigkeit
Frauen sind von der Arbeitslosigkeit nicht so stark betroffen wie Männer. Im Landkreis Gotha waren 3.508 Menschen arbeitslos, darunter 1.528 Frauen. Damit sind aktuell 44 % aller Arbeitslosen weiblich.
„Viele Frauen arbeiten in konjunktur- und witterungsunabhängigeren Branchen, wie z. B. im Handel, Dienstleistung, Gesundheits- und Pflegeberufen oder im Bereich Erziehung. Sie sind damit nicht so stark von saisonalen Einflüssen betroffen wie Männer“, stellte Johannes Langenkamp fest.