Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch ist entsetzt über Pläne der Thüringer Landesregierung

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Oberbürgermeister Knut Kreuch. Foto: Lutz Ebhardt
Fliesenstudio Arnold

Freistaat ohne Markenkern und Strategie – aber bald voller Oberzentren

Einem Medienbericht zufolge plant die Thüringer Landesregierung neben der Ausweisung des „alten Bezirkes Suhl” nun auch in Nordhausen ein Oberzentrum auszuweisen. Zusätzlich hat die Landesregierung der Stadt Eisenach versprochen, wenn sie ihren Status als kreisfreie Stadt aufgibt und Teil des Wartburgkreises wird, dass sie dafür als Geschenk ebenfalls den Status eines Oberzentrums erhalten würde. Erfurt, Jena, Weimar, Gera, Suhl, Eisenach und Nordhausen wären dann die Oberzentren Thüringens.
„Damit hat Thüringen bei sinkenden Einwohnerzahlen in Kürze unter zwei Millionen Einwohnern, mehr Oberzentren als jede andere Region in Europa. Das hat zwar nichts mit Qualität zu tun, aber mit einer verfehlten Landespolitik” so Gothas Oberbürgermeister Knut Kreuch. „Der Bürger muss wissen, Oberzentren werden ausgewiesen um diesen Regionen mehr Finanzmittel, mehr Bundesförderungen zukommen zu lassen. Nur in Oberzentren werden Universitäten angesiedelt, nur in Oberzentren werden Forschungsinstitute gegründet, nur in Oberzentren werden größer 50 Hektar Gewerbe- und Industrieflächen vom Land entwickelt, Oberzentren werden besser an zentrale Infrastrukturen angeschlossen usw. Ich spreche aus 18-jähriger Erfahrung und mir macht keiner vor, wie Politik funktioniert”, so ein zu Recht vom Handeln der Thüringer Landesregierung entsetzter Gothaer Oberbürgermeister.

„Wenn ich daran denke, dass in Deutschland noch nicht einmal die Generation der Multiplikatoren weiß, wo Thüringen liegt, ob das eine Stadt oder ein Teil von Sachsen ist, so dass sogar der Flughafen der Landeshauptstadt den Zusatz ‚Weimar‘ erhalten muss, ist der Realitätsverlust im Infrastrukturministerium scheinbar so gravierend, dass man jetzt mit der Gießkanne Wortschöpfungen schafft, um diesen politisch dann mehr Geld zuzuschieben und prosperierende Städte wie Gotha zu benachteiligen. Thüringen verträgt maximal zwei Oberzentren” so Knut Kreuch „und zwar müssen die in Jena und Erfurt sein, dabei kommt dem Gunstraum Erfurt-Gotha als gemeinsames Oberzentrum Thüringen die zentrale Bedeutung im Freistaat zu. Wo die Mitte prosperiert lebt das ganze Land, das ist wie in einem menschlichen Körper, ohne Herz geht nichts” so Kreuch.

Knut Kreuch fordert im Namen des Stadtrates zu Gotha die Rücknahme solcher Vorschläge. „Ich fordere alle Demokratinnen und Demokraten im Thüringer Landtag auf, einer solchen Entwicklung die Zustimmung zu verweigern und warne die Thüringer Landesregierung am Parlament vorbei und ohne die Zustimmung des Gemeinde- und Städtebundes Thüringen eine solche Fehlentwicklung zu forcieren.”, appelliert das Gothaer Stadtoberhaupt.

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