Ernst-Barlach-Wanderweg wäre ein weiteres attraktives touristisches Angebot für den Gothaer Südkreis
Der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen Gotha begrüßt die verschiedenen Maßnahmen der Stadt Friedrichroda, seinen Kurpark als wesentlichen Bestandteil seiner Kurinfrastruktur weiter zu verbessern, dabei das Andenken an verdienstvolle Friedrichrodaer verstärkt einzubinden und den Kurpark durch einen Weg von Reinhardsbrunn noch besser anzubinden. (Berichterstattung in der TLZ vom 8. August).
Dazu erklärt Matthias Kaiser, Sprecher des Kreisverbands und Sachkundiger Bürger im Kreistagsausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und ÖPNV: „Gerade mit Blick auf die außerordentlich bedeutende Kurgeschichte Friedrichrodas könnte auch ein Ernst-Barlach-Wanderweg ein Stück weit das Vermächtnis dieses prominenten Gasts wachhalten, den die Stadt in den 1990er Jahren einmal mit einer Ausstellung gewürdigt hat.” Seitdem erinnert an den so vielseitigen Künstler, einen der bedeutendsten expressionistischen Bildhauer und Plastiker (1870-1938) des 20. Jahrhunderts, der von den Nazis verfemt wurde, nur die Ernst-Barlach-Straße und die Gedenktafel an der Villa Alexandrinenstr. 26. Dort hielt sich Barlach zwischen 1894 und 1897 während seiner häufigen Besuche bei seiner dort lebenden Mutter auf. Immerhin fand er das Vorbild für seine 1894 entstandene Studienabschlussarbeit, die Plastik der „Krautpflückerin”, in Friedrichroda und hielt eine Fülle seiner Eindrücke aus Friedrichroda und dessen malerischer Thüringer-Wald-Umgebung in seinen zahlreichen eindrucksvollen Skizzenbüchern fest. Aber auch literarisch verarbeitete Barlach, der außerdem als Schriftsteller große Bedeutung erlangte, das Erlebte in einer Reihe von Prosastücken wie bspw. dem „Spaziergang nach Tabarz”, „Friedrichroda geht zu Bett”, „Die Mädchen bei der Feldarbeit”, oder verewigte im „Winterabend” Catterfeld.
Steffen Fuchs, Vorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion und Ortsteilbürgermeister von Schnepfenthal ergänzt: „Ein Barlach-Wanderweg, der die wichtigsten Stationen seiner Friedrichroda-Aufenthalte verbindet, wäre eine wichtige Ergänzung auf dem Gebiet des Wander- und Kulturtourismus, umso mehr, da das durch die Klimakrise verursachte Waldsterben und der damit verbundene langandauernde Anpassungsprozess des Thüringer Waldes auch touristisch eine große Herausforderung darstellt. Ein solches Projekt, in das neben Friedrichroda ebenfalls die Gemeinden Bad Tabarz, Georgenthal sowie die Stadt Waltershausen eingebunden werden sollten, könnte deshalb den für den Gothaer Südkreis so außerordentlich wichtigen Tourismus wieder ein Stück breiter aufstellen und noch attraktiver gestalten.”