Landwirt und Filmemacher kooperieren für den Feldhamsterschutz

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Einer der Letzten seiner Art – ein Feldhamster. Foto: David Cebulla

Gotha/Jena (red/hm, 16. Oktober). Die Erntesaison 2022 neigt sich dem Ende und auch die Feldhamster gehen nun in den Winterschlaf.
In diesem Jahr setzten René Döring, Landwirt der Geratal Agrar, und der bekannte Thüringer Filmemacher David Cebulla ihre Kooperation im Feldhamsterschutz fort.
Zu der ungewöhnlichen Zusammenarbeit kam es bereits im letzten Jahr, als der Filmemacher weitere Flächen in Thüringen suchte, um den vom Aussterben bedrohten Feldhamster noch filmen zu können. Vermittelt wurde der Kontakt zwischen dem Landwirt und dem Naturfilmer durch die Stiftung Lebensraum e. V., die in Thüringen ein wichtiges Feldhamsterschutzprojekt betreut.

David Cebulla arbeitet derzeit an einem der umfassendsten Dokumentarfilme zum Feldhamster. Dabei porträtiert er u. a. in Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Ungarn und Kasachstan einige der letzten Populationen der weltweit vom Aussterben bedrohten Art. Er möchte für die schutzbedürftigen Tiere begeistern und für ihre Bedrohung in der modernen Landwirtschaft sensibilisieren. Thüringen ist hier besonders interessant für den Filmemacher. Nur hier kommt in Mitteleuropa der seltene schwarze Feldhamster noch vor.

Mit der Betreuung und Bewirtschaftung von Feldhamsterschutzflächen leisten René Döring und Geratal Agrar seit 2015 einen bedeutenden Beitrag für den Artenschutz im Landkreis Sömmerda. René Döring ist das Engagement ein persönliches Anliegen: “Schon meinem Vater war bei seiner Arbeit als Landwirt wichtig, dass man den Artenschutz nicht aus den Augen verliert. Mit den Schutzmaßnahmen für den Feldhamster möchte ich nun in meiner Generation meinen Beitrag für den Feldhamster leisten”, sagt René Döring.

David Cebulla. Foto: David Cebulla Naturfilme

Auch der Naturfilmer David Cebulla schätzt diese Leistung für den Natur- und Artenschutz: “Aus der Zusammenarbeit ergibt sich so eine wunderbare Symbiose zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und meiner Dokumentarfilmarbeit”, sagt David Cebulla: „Ich finde die Arbeit von René Döring und der Stiftung Lebensraum e.V. im Feldhamsterschutz großartig und freue mich, dass ich mit Geratal Agrar einen Partner gefunden habe, welchen ich in meinem Film begleiten kann und auf dessen Flächen die Thüringer Feldhamsterpopulationen erhalten werden”, so der Regisseur.

In diesem Jahr legte Geratal Agrar eine weitere Fläche zum Schutz des Feldhamsters im Landkreis Sömmerda an. Auf den Schutzflächen erfolgt eine kleinteiligere Bewirtschaftung als auf herkömmlich bewirtschafteten Flächen und die Stoppeln werden bis Ende September gelassen. Sie bieten nicht nur dem Feldhamster Nahrung und Deckung, sondern sind ein wichtiges Refugium für viele Offenlandarten. Die Blühstreifen liefern zudem Pollen und Nektar für Insekten. So waren die Flächen eine wunderbare Kulisse für den 2023 erscheinenden Dokumentarfilm “Die letzten Feldhamster”.

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