Warum manche Menschen „hamstern“

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Weltweit bringt der neue Corona-Virus Menschen dazu, zu „hamstern“. Aber warum ist das so?

Psychologen sehen in der Spieltheorie eine Antwort. Kauft jeder nur so viel, wie er benötigt, gebe es keinen Mangel. Beginnen aber Hamsterkäufe, sei es die beste Strategie, dem Beispiel zu folgen. Es gehe also darum, abzusichern, dass das begehrte Gut daheim ausreichend vorhanden ist.

Doch warum stürzen sich dann die Menschen aktuell auf Toilettenpapier? Das schützt gewiss nicht vor einer Covid-19-Infektion.

„Menschen wollen etwas tun, um sich und ihre Familie zu schützen“, meint sagt Steven Taylor. Er ist Professor für Psychiatrie an der Universität von British Columbia in Kanada und schrieb ein Buch über die Psychologie von Pandemien. Die vielen Bilder von Einkaufswagen voller Klopapier-Rollen in den sozialen Medien machten eben dieses Klopapier zum „Symbol für Sicherheit“. Und wenn man nun selbst welches kaufe, schaffe man sich Sicherheit.

Was weltweit „gehamstert“ wird

Bei aller Dramatik in Zeiten von Covid-19, dem neuesten Coronavirus: Es geschehen auch kuriose Dinge, ob in Grenoble, Gettysburg, Genf, Genua oder Gotha.

So geeint die „Hamster“ derzeit global vorgehen, so verschieden ist’s, was im Einkaufswagen landet:

Hierzulande sind es Nudeln, Konserven – und vor allem eben besagtes Klopapier! Nebenan, die Niederländer, stürmten kurz vor Schließung die Coffeeshops, um sich mit Marihuana einzudecken.

Leben wie König in Frankreich zu Krisenzeiten heißt: „Habe einen Vorrat an Kondomen und Rotwein!“ Aus Österreich hörte man, dass dort Nagellack Mangelware wurde. „Den kaufen die Leute, weil sie sagen, dass sie jetzt endlich Zeit haben, sich die Nägel anzustreichen“, zitierte „Der Kurier“ eine Mitarbeiterin der DM-Kette in Wien. Sehr „deutsch“ sacke man aber auch Toilettenpapier, Mehl, Eier und Nudeln ein.

Nun hat es aktuell den Anschein, ob die v. a. in der vorigen Woche etremen Hamsterei in Gotha und im Landkreis nachlässt. Trotzdem bewegt das Thema: So machte sich Nick M. aus Waltershausen auf Facebook Luft: „An das Volk von Waltershausen! Ich bitte euch inständig diese Schei** mit diesen Hamsterkäufen zu unterlassen. Wie egoistisch kann man nur sein!!!“

Ditmar M. antwortete und spottete: „Die meisten haben nicht begriffen, dass das Virus die Lunge und nicht den Ar…… befällt!“

„Amtlicher“ Notvorrat

Nicht jeder dürfte wissen, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe – übrigens seit vielen Jahren! – regelmäßig darauf verweist, Lebensmittel-Vorräte zu haben.

Die Behörde empfiehlt wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung einen privaten Notvorrat an Nahrungsmitteln für zehn Tage.

Das Bundesamt hat einen Ratgeber für richtiges Handeln in Notsituationen herausgegeben, der neben empfohlenen Lebensmitteln auch eine Checkliste für weitere Gegenstände (Hausapotheke, Hygieneartikel, Notgepäck) sowie Notfall-Nummern umfasst.

Wie es scheint, haben wir alle jetzt mehr Zeit, die amtlichen „Hamsterlisten“ abzuarbeiten.

Rainer ASCHENBRENNER

Quellen: Twitter, Hamburger Abendblatt, Kurier, Facebook, Merkur, Gala, Welt
Foto: Agnieszka Szeląg/Wikipedia

 

 

 

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