Gotha (red/Statista, 12. Dezember). Durch den Aufstieg der Razor Group in den Eine-Milliarde-Dollar-Club am 8. November hat Deutschland offiziell sein 22. Einhorn im Stall. Die in Berlin ansässige Firma ist auf den Kauf von Amazon-Händlern und deren Skalierung spezialisiert und konnte in ihrer aktuellen Investmentrunde 125 Millionen US-Dollar einnehmen. Wie die Statista-Grafik zeigt, zieht Deutschland damit hinsichtlich Anzahl der Einhörner, also der nicht an der Börse gehandelten Firmen mit einem Marktwert von mehr als einer Milliarde US-Dollar, mit Frankreich gleich.
Das neueste französische Einhorn ist das Fintech Lydia, das am vergangenen Mittwoch das noch fehlende Kapital für die Mitgliedschaft im exklusiven Einhorn-Club einsammeln konnte. Den ersten Platz auf der Liste der Länder mit den meisten Einhörnern dürfte jedoch noch eine Zeit lang unangefochten bleiben. Mit 36 Start-ups im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar liegt das Vereinigte Königreich deutlich in Führung. Auch hinsichtlich der thematischen Ausrichtung der Clubmitglieder entsprechen England, Schottland und Nordirland dem aktuellen Trend: Elf der 13 Firmen, die 2021 als Einhorn deklariert wurden, stammen aus dem Fintech-Sektor. Am höchsten bewertet wird davon die Krypto-Börse Blockchain.com, deren Marktwert auf 5,2 Milliarden US-Dollar geschätzt wird.
Das Investieren in Tech-Start-ups ist nicht neu, entwickelt sich allerdings erst in diesem Jahr zum echten Trend. Laut Daten von CB Insights gab es allein 2021 457 Zugänge im Einhorn-Club, der weltweit momentan 917 Firmen umfasst. 2020 schafften lediglich 109 Firmen den Sprung. Der größte Teil, knapp 70 Prozent, der vertretenen Firmen stammt aus China und den USA.