Wertvolle Schenkungen zum Jubiläum „95 Jahre Heimatmuseum Gotha“

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Schloss Friedenstein Gotha, Südseite. Foto: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Lutz Ebhardt

Oberbürgermeister Kreuch übergibt Objekte an die Friedenstein Stiftung Gotha

Schloss Friedenstein-Aquarell von Arthur Rose kommt ins Museum.
Im Jahr 1952 schuf der bekannte Neudietendorfer Maler Arthur Rose im Auftrag des Kulturreferenten und Kreisheimatbeauftragten Arno Langlotz eine kolorierte Zeichnung (285×190) der Südfront des Schlosses Friedenstein mit den charakteristischen zwei Türmen. Aus zwei Postkarten geht hervor, dass Arthur Rose in dieser Zeit mehrere Aufträge für das Heimatmuseum im Schloss Friedenstein erfüllte. So antwortet er am 12. März 1952 an Arno Langlotz „Einen wachsduftenden gottersten für den freundlichen Gothschen Batsch und Dank für die neue Karte. Bekomme ich die versprochenen 20 Freiexemplare?” Für meine genehmigte Rechnung vom 18.10.1951 stehen wohl noch keine Etatmittel bereit? Inzwischen habe ich meine Bild-Fotos von Frau Heidl ergänzen lassen, so, dass ich jederzeit die von ihnen ausgewählten mit gleich großen Passpartouts versehen und abliefern könnte“. Fünf Tage später teilt Rose auf einer weiteren Postkarte mit „…erhielt ich einen Kontoauszug, auf welchen die fragliche Überweisung am 6.3. erfolgt und mir am 7.3. gutgeschrieben worden ist.”

Arthur Rose (1891-1974) war ein deutscher Maler und Grafiker, der ganz besonders Zeichnungen und Aquarelle seiner Heimat ablieferte. In Neudietendorf geboren, war er durch eine Krankheit schwer gehbehindert, meist kam er mit einem Rollstuhl in die thüringischen Dörfer um Aufträge zu erhalten. Er zeichnete auch nach fotografischen Vorlagen, wie er auf der bezifferten Karte selbst schreibt. Er zeichnete tausende Ortsbilder, fertigte Hausansichten, dokumentierte verschwundene Gebäude wie zum Beispiel die Dörfer auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf oder das Wasserschloss zu Günthersleben.
21-jährig hatte Arthur Rose in Gotha die erste Ausstellungsbeteiligung seines Lebens.
Der Wechmarer Heimatverein e.V. verfügt im Landhaus Studnitz über drei originale Gemälde von Rose (Blick vom Seeberg auf Wechmar, Landhaus Studnitz, Hohenlohestraße mit Schänke und Kirche), eine ebenfalls große Sammlung von ihm hat das Heimatmuseum Ingersleben und nun wachsen mit dem neuen Aquarell auch die Sammlungen des Historischen Museums Gotha.

Das Bild des Schlosses Friedenstein konnte von Oberbürgermeister Knut Kreuch bei einem privaten Sammler in Molsdorf erworben werden und geht nun als Schenkung an das Historische Museum der Friedenstein-Stiftung-Gotha, wo in fünf Jahren das 100-jährige Jubiläum des aus bürgerschaftlich entstandenen Engagement gegründeten Museums gefeiert werden kann.

Fahne für das Historische Museum
Gleichzeitig hat der Oberbürgermeister noch ein ganz besonderes Geschenk im Gepäck, denn von einem Bürger wurde ihm die Fahne der Betriebsparteiorganisation Post- und Fernmeldeamt Gotha übergeben. Die rote Fahne (1700×1300) mit dem Emblem der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) wurde im Jahre 1990 von einem Bürger im Sperrmüllcontainer gefunden und so vor der Vernichtung bewahrt. Jetzt wird diese Fahne den großartigen Fundus im Perthesforum Gotha, die Fahnen-Sammlung des Historischen Museums zu Gotha bereichern, wo sie ein vierzigjähriges Kapitel im 20. Jahrhundert unserer Stadt dokumentiert.

Altes Zunftzeichen geborgen
Ein Bürger der Stadt Gotha übergab an Oberbürgermeister Knut Kreuch ein altes Zunftzeichen, welches er geborgen hat, als es zu den Abrissarbeiten der Gothaer Altstadt in den Jahren 1970 bis 1985 kam. Der Bürger konnte leider keine genauen Angaben mehr machen, vor welchem der abgerissenen Häuser er das Zeichen fand. Die gusseiserne Arbeit zeigt zwei Löwen, die das Wappen mit Krone der herzoglichen Familie von Sachsen-Coburg und Gotha tragen. Solche Zunftzeichnen verwendeten Handwerksbetriebe, die vom herzoglichen Hof das Prädikat eines „Hoflieferanten“ erhalten hatten. Es kann sich somit um das Zeichen eines Bäckers genauso wie um das Zeichen eines Schusters gehandelt haben. Das Historische Museum Gotha verfügt über eine reichhaltige Sammlung zur Handwerksgeschichte Gotha, die bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts zurückreicht, wo in Gotha die erste Innung der Wollweber gegründet worden ist.

H&H Makler

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