Diadectes absitus meets Beistift: Buchpräsentation des Schreibworkshops BROM@CKERgeschichten

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Kreativ am Bromacker_Steffen Bock mit den Teilnehmern. Bild: Bernd Seydel

Diadectes absitus meets Beistift – Buchpräsentation des Schreibworkshops BROM@CKERgeschichten

Wann: Am 20. Dezember 2023, 15.30 Uhr
Wo: Aula der Myconiusschule (Bürgeraue 23, 99867 Gotha)

Für 24 Schüler des Gothaer Gymnasiums Ernestinums hieß es in den letzten Wochen: Ursaurier statt Mathe, Kreatives Schreiben statt Deutsch. Gemeinsam mit der Schreibdozentin und Autorin Jana Franke und dem Team vom Forschungsprojekt BROMACKER ging es an fünf Kurstagen auf eine Zeitreise in die Urzeit von vor über 290 Millionen Jahren.
Im Rahmen des Schreibworkshops BROM@CKERgeschichten ist ein Buch entstanden, das am Mittwoch, 20. Dezember 2023, ab 15.30 Uhr in der Aula der Myconiusschule präsentiert wird.

„Der Schreibworkshop hat die Distanz zwischen Wissenschaftswelt und Schulalltag aufgelöst. Er ist ein wichtiger Baustein, um eine Brücke zwischen Forschung und Öffentlichkeit zu bauen. Die Teilnehmer haben echte Forschung miterlebt, vermittelt von den Forschenden selbst”, sagen Maria Schulz (Stiftung Schloss Friedenstein Gotha) und Steffen Bock (Museum für Naturkunde Berlin), die im Bromacker-Projekt für Wissenschaftskommunikation zuständig sind.

Mit Kindern der 5., 7. und 8. Klasse schreibt und forscht die Autorin Jana Franke in den vergangenen Wochen dort, wo es passiert. Vor Ort, an den unterschiedlichsten Orten der Wissenschaft: direkt an der Bromacker-Fossilfundstelle, in der Präparationswerkstatt, in den Sammlungen des Perthes-Forums oder im BROMACKER lab auf Schloss Friedenstein. Die Schüler graben selbst, sprechen mit Bromacker-Entdecker Thomas Martens, sie machen sich mit den Werkzeugen und Methoden von Paläontologen und Geologen vertraut. Sie kennen nun den Weg eines Fossils – von seinem Tod über Grabung und Präparation bis hinein in die Museumsvitrine.

Vor der Berührung mit Wissenschaft und Forschung aber steht etwas anders: Kreativität! Zu Musik von Smetana malen und kritzeln die Teilnehmer*innen wilde farbige Formen auf Papier. Knallbuntes Chaos, Striche, Kreise und Spiralen entstehen. Mit diesen sinnlichen Übungen bereitet Jana Franke die Schüler auf das Schreiben vor. Sie lässt so einen Raum für Kreativität und Gedankenfreiheit entstehen, macht den Kopf der Schüler frei von Erwartungshaltungen und Notendruck.

Sie sagt: „In der Schule müssen sie liefern. Ich möchte, dass sie selbst finden, was sie möchten. Die Vision und Haltung vom Bromacker-Entdecker Thomas Martens ist toll. Er hat kontinuierlich an seiner Sache weitergearbeitet, gegraben und erforscht. Das ist es auch, wozu ich die Kinder inspirieren möchte: ihre Wünsche nicht aus den Augen zu verlieren und diese auch zu verwirklichen.”

Die Schreibdozentin lenkt die Aufmerksamkeit der Schüler, gibt Impulse, lässt sie dann für sich sein, stört sie nicht und wertet nicht. Auch Rechtschreibregeln werden erst einmal außen vor gelassen: Robin geht den Gefühlen eines Fossils nach. Florentine hat zwei Lieder zum Bromacker geschrieben. Andere zeichnen die Muster der Dünnschliffe in ihre Hefte oder kämpfen mit der Schreibweise von „Epoxidharz”.

Die Texte, Bilder und Geschichten, die auf diese Weise entstanden, sind ganz unterschiedlich. Die Buchpräsentation am kommenden Mittwoch ist nur der erste Schritt: Mit Hochdruck wird derzeit auch schon an der Ausstellung zu BROM@CKERgeschichten gearbeitet, in der Wissenschaft und Kunst zusammenfinden: Fossilien, Objekte und Forschungsergebnisse treffen hier auf die kreative Arbeit der Schüler.
Zu sehen ist sie ab 8. Februar 2024 im BROMACKERlab.

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