Alles Gute zum Frauentag!

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Gotha: Heute ist Weltfrauentag, wozu Oscar am Freitag allen Frauen gratuliert! Von den vielen Pressemitteilungen, die unsere Redaktion erreichen, möchten wir ein paar hervorheben, denn der Anlass ist wichtig genug. Sie sind im folgenden kursiv gestellt. 

Warum der Überblick? Sie zusammen zeigen den Stellenwert des heutigen Tages. Es sind nun 100 Jahre vergangen, 100 Mal wurde dieser Tag gefeiert. Er sollte die Emanzipation der Frauen fördern, erinnert heute aber auch an 100 Jahre Wahlrecht für Frauen in Deutschland.

Gerade an letzteres will Matthias Hey, Landtagsabgeordneter der SPD, zusammen mit der Gothaer SPD heute mit den Gothaerinnen erinnern:

„Es geht uns nicht nur um die Pflege einer guten Tradition, sondern um zum Beispiel auch daran zu erinnern, dass es erst hundert Jahre her ist, seit Frauen bei Wahlen in Deutschland ihre Stimme abgeben dürfen“, so Hey.

Seit seiner ersten Wahl in den Landtag verteilt er am 8. März rote Rosen an die Gothaerinnen, und will mit Ihnen ins Gespräch kommen. Heute sind es natürlich 100 Rosen.

Was ist mit „Pflege von Traditionen“ gemeint? Maßgeblich die SPD und ihre damalige linke Abspaltung USPD erkämpften nicht nur diesen Feiertag, sondern auch das Frauenwahlrecht in Deutschland. Auch wenn der 8. März genau genommen das Datum von der kommunistischen Abspaltung USPD bzw. spätere KPD war, und die Sozialdemokraten in der Weimarer Republik kein genaues Datum hatten, so wären Frauenrechte, wie sie heute selbstverständlich sind, ohne die damalige SPD nicht Realität. Das ist keine parteiname, sondern historisch korrekt.

Damals kämpften zum Beispiel Clara Zetkin und andere Frauen für Arbeitszeitverkürzungen ohne Lohnabschläge,  Senkung der Lebensmittelpreise, regelmäßige Schulspeisung und den legalen Schwangerschaftsabbruch. Besonders das Letzte ist für 1919 revolutionär. 1950 war der Abbruch in der DDR Frauen erlaubt, 57 Jahre dauerte der Kampf in der BRD.

Auch das Bündnis90/Die Grünen werden ab 14 Uhr auf dem Hauptmarkt vertreten sein.

Sie schauen weniger in die Vergangenheit, sondern nutzen den Tag für den anstehenden Kommunal- und Landtagswahlkampf:

„Die Einführung des von Rot Rot Grün noch in diesem Jahr geplanten „Parité- Gesetzes“, das die paritätische Quotierung des Landtags gewährleisten soll – dieser hat von allen deutschen Landtagen erfreulicherweise schon jetzt mit 40,6 Prozent den höchsten Frauenanteil –, ist daher ein notwendiger Schritt, Frauenrechten auf landespolitischer Ebene an entscheidender Stelle spürbar mehr Geltung zu verschaffen und damit Gleichberechtigung herzustellen. Auch der Kreisverband Gotha geht hier mit gutem Beispiel voran. So stehen auf der 44 Kandidaten*innen umfassenden Kreistagsliste bis Platz 32 paritätisch 16 Frauen.“

Im Tivoli, Gründungsort der Ur-Sozialdemokratie, wird dem Frauentag am Sonntag mit der Veranstaltung „Nur Hundert Jahre – die Aktualität von Frauenwahlrecht und Frauenpolitik in Gotha“ gewürdigt.

Es ist zugleich eine Ausstellungseröffnung zu diesem Thema:

Am Sonntag, dem 10. März 2019, wird um 15.00 Uhr, im Historischen Saal des Tivoli, die Ausstellung „Nur Hundert Jahre – die Aktualität von Frauenwahlrecht und Frauenpolitik in Gotha“ eröffnet. Marlies Mikolajczak, die Beigeordnete der Stadt Gotha, wird eine Rede zu den schwierigen Anfängen auf dem Weg zur Gleichberechtigung halten.

Die Historikerin und Sozialwissenschaftlerin Judy Slivi ist in Vorbereitung der Ausstellung auf eine intensive Spurensuche gegangen. Im Ergebnis stellt sie nun die ersten Parlamentarierinnen in der Landesversammlung und in der Stadtverordnetenversammlung Gotha vor und erzählt die Geschichte anhand von Einzelschicksalen erzählt. Die Ausstellung ist bis zum 30. März 2019 zu sehen. Der Eintritt ist frei!

Es laden ein: Arbeit und Leben Thüringen in Kooperation mit dem Förderverein Gothaer Tivoli e.V., KommPott-Pora e.V. und dem Verein für Stadtgeschichte Gotha e.V.; gefördert durch: Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und „Denk Bunt – Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit“

 

Auch die Agentur für Arbeit gab eine Pressemitteilung heraus, mit der Überschrift:

„Berufliche Qualifizierung von Frauen spielt eine große Rolle.“ und natürlich „Frauen sind wichtig für den Arbeitsmarkt im Landkreis Gotha“.

Eine sehr gute Einschätzung. Frauen sind wichtig!

Die ARGE veröffentlich aber auch eine interssante Statistik:

Beschäftigungssituation:

Im Landkreis Gotha sind aktuell 50.900 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon 46 Prozent Frauen. Die Beschäftigungsquote der Frauen beträgt im Landkreis 64 Prozent. Damit liegt sie deutlich über der bundesweiten Quote (55 Prozent). „Ohne die hohe Erwerbsbeteiligung von Frauen, wäre die gute wirtschaftliche Entwicklung des Landkreises Gotha undenkbar“, sagte Ina Benad, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha.

 

Berufliche Qualifizierung

Durch die Digitalisierung und die damit verbundenen Veränderungen in der Arbeitswelt wird die berufliche Weiterbildung und Qualifizierung immer wichtiger. Mit dem neuen Qualifizierungschancengesetz kann die Agentur für Arbeit Gotha neben arbeitslosen auch beschäftigte Menschen bei der Qualifizierung finanziell unterstützen. Dabei spielt die Qualifizierung von Frauen eine große Rolle. Gerade nach einer längeren beruflichen Pause können berufliche Weiterbildungen notwendig sein. Die Arbeitsagentur Gotha hat im vergangenen Jahr insgesamt 283 Frauen bei einer beruflichen Weiterbildung finanziell unterstützt. So wurden im Jahr 2018 im Landkreis Gotha

– 43 berufliche Weiterbildungen mit Abschluss

– 43 Umschulungen

– 167 sonstige berufliche Weiterbildungen

– 30 Existenzgründungen

von Frauen gefördert.

 

Arbeitszeit

Neben der Qualifizierung bildet die Teilzeitbeschäftigung eine wichtige Fachkräfteressource. Im Landkreis Gotha arbeiten 9.792 Menschen in Teilzeit. Diese wird überwiegend von Frauen ausgeübt. 84 Prozent der Teilzeitjobs werden von Frauen besetzt. „Teilzeitjobs sind für Frauen typisch. Sie bringen damit Beruf und Familie unter einen Hut. Neben gewollter Teilzeit ist aber auch ungewollte Teilzeit vorhanden. Hier schlummern personelle Ressourcen für die Unternehmen. Wenn Teilzeit in Vollzeit umgewandelt wird, stehen die Mitarbeiterinnen dem Unternehmen länger zur Verfügung, ohne das zusätzliches Personal eingestellt und eingearbeitet werden muss“, betont Ina Benad.

Arbeitslosigkeit

Frauen sind von der Arbeitslosigkeit nicht so stark betroffen wie Männer. Im Februar waren 2.179 Frauen im Landkreis Gotha arbeitslos gemeldet. Damit lag der Anteil der arbeitslosen Frauen im Februar bei 45 Prozent.

 

Nun wissen wir Bescheid. Und nun? Feiern Sie schön!

Ein kleiner Überblick von Sascha Thein aus der Redaktion. Beste Grüße!

 

 

 

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