Die 2023er Neujahrsansprache von Gothas OB

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Knut Kreuch. Foto: Stadtverwaltung Gotha

Neujahrsrede im Gadolla-Saal der Friedenstein-Kaserne Gotha

Liebe Neujahrsgemeinde ich bleibe auch diesem Jahr
einer, wie ich immer war
und spreche zu Ihnen, ohne sie zu verwöhnen,
in leisen, nachdenklich, gereimten Tönen,
denn diese Welt in der wir verweilen,
trägt Wunden, die immer schwerer heilen,
weil wir wegschauen ohne zuzuhören,
weil wir festkleben, um zu stören,
weil wir behaupten, was man gehört,
weil wir influenzen, wo uns niemand stört,
weil wir vergessen, wie Mensch miteinander segelt
und das eine Ampel nicht nur den Verkehr gut regelt.

Als wir uns 2020 trafen das letzte Mal
zu einem solchen Jahresempfang im Gadollasaal,
hat an Pandemie und Krieg nicht einer gedacht,
doch beides kam über Nacht,
und hinterher, als wäre die Stimmung nicht schon miese,
folgte eine Energiekrise.

Preise klettern,
Leute an der Zapfsäule wettern,
was bleibt von Rente und Lohn
bei steigender Inflation?

Die Menschen suchen, aller Orten
nach Antworten?
Diese sind nicht immer aus dem Arm zu schütteln,
manche Zusammenhänge sind schwer zu vermitteln,
deshalb nicht immer glauben und empören,
sondern mindestens drei Argumente hören
und dann eine eigene Meinung bilden mit Gespür
das unterscheidet den Menschen vom Tier.

Wenn sich von Weihnacht bis Neujahr bei uns die Tische biegen
und Menschen wieder anfangen sich zu wiegen,
dann sei hier und heute festgestellt,
nicht alle Menschen leben so gut wie wir auf dieser Welt.

Trotz allem, was uns bedrückt,
sind wir Deutschen mit allem gut bestückt,
wir haben volle Läden –
dürfen frei reden,
fühlt sich auch mancher inhaltslos arm,
in Deutschland ist es warm.

Haben wir in all der Fülle noch die Augen offen,
für Menschen in dieser Welt, die hoffen,
wir dürfen nicht wegschauen mit trauriger Mine
beim Krieg in Mali, Äthiopien oder der Ukraine,

Deutschland hilft, wir packen an,
weil unser Vaterland dies leisten kann,
doch erwarten dürfen die, die sich großartig engagieren
dass Suchende auch unsere Werte respektieren.
Menschen, lasst uns nach vorne sehen,
mit Schwung, mit Kraft in ein gesundes neues Jahr gehen,
drum sage ich hier – was wünsche ich mir:

Ich wünsche ein Jahr ohne Wunden lecken,
ohne ständig neue Episoden aus dem Leben von Harry und Meghan,
ich wünsche mir ein Jahr mit vielen guten Berichten
und ohne täglich Boris Beckers Knast- oder Golfgeschichten,
ich wünsche mir das tausende Touristen zu uns reisen,
ohne jede Woche eine Show mit Florian Silbereisen,
ich wünsche König Charles darf endlich zu seiner Leidenschaft stehen
und einmal durch die Räume im Schloss Friedenstein gehen.

Ich möchte es an dieser Stelle wagen
allen Engagierten ausdrücklich danke zu sagen,
ohne Menschen die sich täglich regen
ist kein Staat, keine Stadt zu bewegen
mehr Vertrauen wagen und Dankbarkeit
das sind 2023 die Zeichen der Zeit.

Ich habe, so kennt man mich seit Jahren schon,
für 2023 natürlich eine Vision,
ich wünsche, dass jeder, der seine Heimat liebt
ihr täglich auch sein Bestes gibt,
ich wünsche mir das sich europäischen Pfade
treffen im Juli in Gotha zur 58.EUROPEADE
die Welt zu Gast bei uns, so soll es sein
beim Zusammensein unterm Friedenstein,
und wenn dann noch jeder das ICH zur Seite hebt
und einfach das WIR in vollen Zügen lebt,
dann besteht für niemand auf dieser Welt Gefahr
und vor uns liegt ein glückliches, gesundes hoffnungsvolles neues Jahr.

 

Fliesenstudio Arnold

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