Blue-Volleys-Achter auswärts angriffslustig

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Gotha (red/wm, 13. Februar). Mit nur acht Spielern angereist – dennoch gelang den Blue Volleys Gotha ein überzeugender 3:1-Sieg (-18; 15; 21; 20) beim TSV Mühldorf.

Gleich auf sechs Spieler musste Gothas Trainer Jonas Kronseder in Mühldorf/Inn verzichten. Ohne die beiden Liberos Max Stückrad und Len Spankowski, die Mittelblocker Tomasz Gorski und Elias Götze und Zuspieler Mikael Clegg – alle mit positivem Coronatest – und dem verletzten Christoph Aßmann stellte sich seine Mannschaft fast von selbst auf.
So debütierte der 17-jährige Justus Krause neben dem erfahrenen Felix Lesche auf der Mittelblockerposition. Ein weiterer Debütant auf seiner Position war Erik Niederlücke. Mit seinen 2,05 Metern dürfte er der wohl längste Spieler auf der Liberoposition in der Liga überhaupt gewesen sein. Im Zuspiel kam Routinier Hannes Maisch zum Einsatz. Nur auf den Außen- und Diagonalpositionen waren mit Robert Werner, Jannis Hopt, Ben Bierwisch und Yann Böhme keine Veränderungen notwendig.

Die Partie begann so, wie wohl von beiden Seiten erwartet: Man suchte über die Aufschläge Kontrolle und Dominanz im Spiel zu bekommen. Das gelang den Hausherren im 1. Satz nach kurzem Abtasten zunehmend besser, zumal den Gothaern auch die lange Anreise noch etwas in den Knochen zu stecken schien. Fast ausnahmslos schlugen die Mühldorfer Spieler harte Spinaufschläge, mit denen die neu formierte Gothaer Annahme immer mehr Probleme bekam. Der TSV baute eine 8:5-Führung bei der 1. technischen Auszeit sukzessive aus und holte sich den 1. Abschnitt deutlich mit 25:18.

Kronseder reagierte und brachte im 2.Satz für Hopt auf Außen/Annahme Bierwisch, um die Annahme zu stabilisieren. Eine Maßnahme, die schnell Früchte trug. Spätestens beim Stand von 6:3, als Mühldorf früh eine Auszeit nehmen musste, waren die Blue Volleys im Spiel angekommen. Werner und Böhme setzten erste Achtungszeichen im Angriff und selbst Zuspieler Maisch ließ es sich nicht nehmen, mit einem Angriff zu punkten. Am wichtigsten aber war, dass jetzt die Gothaer das Aufschlagsduell beider Teams zunehmend zu ihren Gunsten entschieden. Eine Aufschlagserie von Böhme war es auch, die Gotha auf 12:4 davon ziehen ließ. Mühldorfer Wechsel auf Außen/Annahme brachten den Hausherren wenig Erfolg.

Mühldorf hatte Probleme im Spielaufbau. So konnten die Gastgeber auch aus der Tatsache,  dass mit Krause ein unerfahrener Nachwuchsspieler, der zuvor mit den Blue Volley Juniors  nur in der 5. Liga unterwegs war, kaum Nutzen ziehen, weil wenig über die Mitte möglich war. Zudem machte der Youngster seine Sache richtig gut, zeigte kaum Nervosität bei seinem ersten 2. Bundesliga-Einsatz und verdiente sich so ein Lob seines Trainers: „Justus hat heute solide gespielt. Er kann mit seiner Leistung zufrieden sein. Ich hoffe, dass ihn sein heutiger Einsatz weiter Auftrieb gibt, den Weg in die 2. Bundesliga möglichst schnell zu schaffen.“

Die Gäste ließen auch im weiteren Satzverlauf nichts mehr anbrennen, waren jetzt das bessere Team und konnten sich nach dem 25:15 über den Satzausgleich freuen.

Überhaupt war an diesem Abend die zuvor manchmal vermisste Spielfreude bei den Gothaern zurück. Durch die missliche Personalsituation sichtbar befreit vom Erwartungsdruck, zeigten sie sich von ihrer besten Seite.
Zuspieler Maisch organisierte das Gothaer Aufbauspiel perfekt, verteilte die Bälle gut und seine Kollegen dankten es ihm mit tollen Angriffen. Immer wieder war es dabei Hauptangreifer Böhme, der die Mühldorfer Livestream-Kommentatoren mit seinen Aktionen ins Schwärmen brachte.
Niederlücke erwies sich als hervorragender Libero-Vertreter und die in den Spielen zuvor immer mal wieder kritisierte Block- und Angriffsverteidigung war diesmal hellwach. Auch deshalb gingen die meisten der langen Ballwechsel am Ende für die Blue Volleys aus.

Der 3. Sektor war bis etwa zur Satzmitte hin der ausgeglichenste Spielabschnitt. Doch dann hatten die Thüringer das Spielgeschehen wieder sicher im Griff. Der Block fasste einige Male energisch zu und erstickte aufkommende Mühldorfer Hoffnungen schnell. Beim 18:12 für Gotha war auch dieser Satz entschieden, obwohl sich die Oberbayern danach nochmal herankämpften. Besonders Bierwisch und Böhme ließen es in der Schlussphase nochmal richtig krachen und so endete auch der 3. Satz mit 25:21 für die Residenzstädter.

Im letzten Abschnitt konnten die Gäste das eigene Spiellevel in allen Elementen weiter hochhalten. Zwar erhöhte der TSV das Risiko beim Aufschlag nochmal, doch Gothas Annahme hielt dem stand. Hoch konzentriert brachten die Blue Volleys auch diesen Abschnitt mit 25:20 souverän nach Hause und konnten sich über einen so nicht erwartbaren, aber letztlich verdienten Sieg und die drei Punkte freuen.

„Die Jungs haben heute eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt. Sie haben befreit und mutig gespielt“, zeigte sich der Trainer sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft.

Als MVP wurden diesmal der Mühldorfer Mittelblocker David Fecko und Gothas Kapitän Werner geehrt.

Nun haben die Blue Volleys, die mit diesem Sieg wieder auf den 5. Tabellenplatz vorgerückt sind, zwei Wochen Zeit, ehe am 26. Februar der Tabellendritte die FT 1844 Freiburg in Gotha zu Gast ist.

Blue Volleys Gotha mit. Werner, Hopt, Bierwisch, Böhme. Lesche, Krause, Maisch und Niederlücke

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