Der helle Wahnsinn: Blue Volleys schlagen den Tabellenführer

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Gotha (red/wn, 22. Januar). Mit einer eindrucksvollen Kollektivleistung besiegen die Blue Volleys Gotha den bisherigen Tabellenführer der 2. Bundesliga Süd die FT 1844 Freiburg mit 3:0 (23; 21; 21).

Gothas Trainer Jonas Kronseder hatte vor der Begegnung davon gesprochen, dass jeder Punkt aus Spielen gegen die Spitzenteams ein Bonuspunkt sei. Dass es nun gegen Freiburg sogar deren drei geworden sind, konnte so nicht erwartet werden, ist aber vollkommen verdient.

Die Blue Volleys ließen von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen, dass man es dem Favoriten an diesem Abend nicht leicht machen würde. Schon der erste Gothaer Punkt, ein harter Angriffsschlag von Matthew Bowers unterstrich dieses Vorhaben. Auch danach spielten die Hausherren sehr konzentriert, wie aus einem Guss. Neuzugang James Jackson, erstmals in der Startformation stehend, beendete den ersten langen Ballwechsel mit einem erfolgreichen Hinterfeldangriff. Zur 1. Technischen Auszeit lagen die Hausherren mit 8:6 vorn.

Die Freiburger, die ohne die erkrankten etatmäßigen Diagonalangreifer Oliver Hein und Dominic Salomon angereist waren, schafften aber kurz darauf wieder den Anschluss und beim 13:12 ihre erste Führung. Dann waren wieder die Gastgeber am Drücker. Besonders Bowers war es jetzt, der mit gelungenen Aktionen im Angriff und Block voranging. Zuspieler Hannes Krochmann, in der Vorwoche in Dachau noch etwas unglücklich spielend, war diesmal ein kluger Regisseur des Gothaer Spiels. Der kleine Zwischenspurt brachte den Blue Volleys eine 4-Punkte-Führung, die das Team bis zum abschließenden 25:23 souverän ins Ziel brachte.

Auch den 2. Abschnitt begannen die Gastgeber hoch konzentriert. Mit den beiden Mittelblockern Felix Lesche und Tomasz Gorski, Krochmann im Zuspiel, Bowers und Robert Werner, der im Spielverlauf für Christoph Aßmann gekommen war, Neuzugang Jackson auf der Diagonale sowie Libero Max Stückrad scheint Trainer Kronseder eine gewisse Stammformation gefunden zu haben. Schnell erspielten sich die Blue Volleys wieder eine Führung. Bei den Breisgauern machte sich das Fehlen des erfahrenen Diagonalangreifers Hein bemerkbar, den der 18-jährige Philipp Sandmann an diesem Abend noch nicht ersetzen konnte und der deshalb früh durch Linus Hüger ersetzt wurde. So lag die Hauptlast im Angriff bei den beiden Außen Yannick Harms und Luc Hartmann.
Darauf konnten sich die Blue Volleys gut einstellen. Bei ihnen lief es diesmal deutlich variabler, weil alle Positionen in das Angriffsspiel einbezogen waren. Relativ abgeklärt behaupteten die Gothaer die frühe Führung im gesamten Satzverlauf und konnten sich am Ende über den Gewinn auch des 2.Satzes und damit über den erhofften ersten Bonuspunkt freuen.

Doch die Blue Volleys dachten nicht daran, es dabei zu belassen. Sie kamen mit ihrer Außenseiterrolle bestens zurecht und wollten sich nicht zuletzt für die klare 0:3-Hinspielniederlage revanchieren.

Aber auch die Breisgauer unternahmen nochmal alles, dem Spiel einer Wende zu geben und setzten sich bis 14:10 ab.

Anders als in einigen Spielen der Hinrunde, als die Blue Volleys 2:0-Satzführungen am Ende nicht nach Hause brachten, behielten sie diesmal den Kopf oben, blieben ihrer spielerischen Linie treu und kämpften sich wieder heran. Beim 18:18 war der Gleichstand hergestellt. Unter dem Beifall der ca. 150 Zuschauer in der Ernestiner-Sporthalle legten die Hausherren dann einen furiosen Schlussspurt hin. Ein Block von Gorski, ein Hinterfeldangriff und ein kurz darauf folgender Block von Jackson ließen die Gothaer in  Führung gehen. Den Schlusspunkt setzte dann, wie schon zum Auftakt der Partie, wieder Bowers mit einem krachenden Angriff. Mit 25:21 ging somit auch der Schlussabschnitt an die Blue Volleys aus Gotha.

Trainer Kronseder lobte nach dem Schlusspfiff die gute Vorstellung in der Block/Feldverteidigung seiner Mannschaft und die insgesamt geschlossene Teamleistung.

Als MVP-Spieler ihrer Mannschaften standen anschließend mit Freiburgs Libero Jonathan Schönhagen (1,75 Meter) der kleinste und Gothas Lesche (2,13 Meter) der größte Akteur in der Halle gemeinsam vor der Sponsorentafel.

Lesche, der seine ansteigende Form erneut unter Beweis stellte, lobte im Interview danach ebenfalls die geschlossene Mannschaftsleistung und betonte, dass an diesem Tag jeder Gothaer Spieler diese Auszeichnung verdient hätte.

Mit dem Sieg verteidigten die Blue Volleys ihren 5. Tabellenplatz. Weiter geht es für sie am kommenden Sonnabend in Dresden und eine Woche später zu Hause gegen Delitzsch gegen unmittelbare Konkurrenten im dicht gedrängtem Mittelfeld der Liga.

Blue Volleys Gotha mit: Werner, Krochmann, Piotrowski, Aßmann, Götze, Gorski, Stückrad, Bowers, Maisch, Lesche und Jackson

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