Jubel über den ersten Auswärtssieg

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Volleyballclub Gotha.

Gotha (red/wm, 5. Dezember). Mit einem 3:0-(21; 23; 21)-Erfolg bei der TGM Mainz-Gonsenheim gelang den Blue Volleys Gotha der erste Auswärtssieg in dieser Saison.

Die Vorzeichen vor dem Spiel beim Schlusslicht in Mainz waren für die Gäste alles andere als gut. Zu den bereits vorher bekannten Ausfällen von Christoph Aßmann und Erik Niederlücke gesellte sich vor dem Spieltag mit Jannis Hopt noch ein weiterer Außen/Annahmespieler. Wegen eines positiven Corona-Falls im privaten Umfeld begab sich der Angreifer vorsorglich in Quarantäne. Und als wäre das nicht genug, verletzte sich Mittelblocker Tomasz Gorski kurz vor dem Anpfiff beim Aufwärmen an der Wade. Die genaue Diagnose seiner Verletzung steht noch aus und so hofft man im Gothaer Lager darauf, dass sich diese als nicht schwerwiegend erweist.

Für Gothas Trainer Jonas Kronseder stellte sich damit die Anfangsformation fast von selbst auf. Neben Robert Werner rückte Ben Bierwisch auf die Außenposition und in der Mitte kam wieder Elias Götze neben Felix Lesche zum Einsatz. Im Zuspiel gab der Trainer diesmal Hannes Maisch sein Vertrauen. Lediglich auf der Diagonale und der Liberoposition gab es mit Yann Böhme und Max Stückrad keine Veränderungen.

Trotz dieser Umstellungen kamen die Gothaer gut in die Partie. Mit einem Ass von Werner ging es beim Stand von 8:6 mit einer Führung in die 1. Technische Auszeit. Aber es zeigte sich auch schnell, dass die Mainzer wesentlich stärker spielten als es der Tabellenstand vermuten ließ. Dort belegen die Rheinland-Pfälzer mit erst zwei Siegen den letzten Platz. Gegen die Blue Volleys zeigten sie sich mit einer beweglichen Feldabwehr und gutem Blockspiel hellwach und sehr motiviert. Dennoch gelang es den Gothaern sich schrittweise abzusetzen und so lag man kurz vor Satzende 22:15 vorn. Doch dann flatterten nochmal die Nerven bei den Gästen und die Turngemeinde aus Mainz verkürzte auf 20:23. Mit einem Angriffspunkt beendete dann Werner etwaige Hoffnungen beim Gastgeber zum Satzgewinn.

Auch im 2. Abschnitt kamen die Thüringer etwas besser aus den Startlöchern. Besonders im Angriff wirkten sie druckvoller und ausgeglichener als die Mainzer. Deren Trainer sah sich frühzeitig gezwungen, seine zwei Auszeiten zu nehmen, um den Lauf der Blue Volleys zu unterbrechen. Das gelang nur in Ansetzen, denn die Gothaer hatten jetzt ihre beste Phase. Böhme mit seinen harten Angriffen, ein schönes 1. Tempo von Maisch auf Lesche, ein gekonnter Rückhandleger von Maisch sicherten eine durchgängige Gothaer Führung. Auch der 19-jährige Bierwisch konnte sich im Angriff einige Male gut durchsetzen. Nach dem Spiel attestierte ihm sein Trainer dementsprechend eine gute Leistung. „Er hatte richtig gute Szenen im Angriff und auch gut angenommen, braucht aber noch etwas mehr Konstanz und Spielpraxis. Aber er hat seinen Anteil am Erfolg der Mannschaft.“
Wie schon im Satz zuvor wurde es am Ende zwar nochmal eng, aber wieder war es der derzeitige Kapitän Werner, der mit einem gekonnten langen Leger und mit einem Angriff den 25:23-Satzgewinn besiegelte.

Leider gab diese 2:0-Satzführung den Blue Volleys im 3. Satz zunächst nicht die erhoffte Sicherheit. Vielmehr drehten die Gastgeber richtig auf. Konsequent nutzten sie jetzt fast jede ihrer Chancen, während bei den Gästen die Linie verloren ging. Der Mainzer Block stand jetzt sehr stabil. Das bekam auch der Hauptangreifer Böhme zu spüren. Man merkt, dass sich alle Teams inzwischen besser auf den sprunggewaltigen Linkshänder eingestellt haben. Während er im Vorjahr als Newcomer seine Angriffe nahezu nach Belieben unterbrachte, machen es ihm in dieser Saison die gegnerischen Blockspieler viel schwerer.
Erstmals im Spiel führte die TGM bei der 1. Technischen Auszeit und konnte auch danach den Satz lange offen halten. Doch spätestens beim 14:14, als Gothas nur 1,80 Meter großer Zuspieler Maisch seinen zweiten Angriffsball unterbrachte (eine 100-prozentige Ausbeute!), waren die Gothaer wieder auf Kurs. Auch die Einwechslung von Len Spankowski zum Aufschlag trug hierzu entscheidend bei, ebenso wie etliche Aufschlagfehler der Hausherren in der Schlussphase.
Am Ende war es dann noch zweimal Böhme, der mit seinen Angriffen für die letztliche Entscheidung sorgte. Mit 25:21 ging auch der Schlusssatz an die Blue Volleys.

Als MVP wurden der Mainzer Libero Hendrik Diwersy und Gothas Werner, der diese Auszeichnung damit schon zum vierten Mal in dieser Saison erhielt, ausgezeichnet.

Der erste Auswärtssieg der Blue Volleys Gotha war verdient, wenn man auch die vielen Ausfälle bei ihnen berücksichtigt. Dennoch muss man den Mainzern eine gute Leistung mit viel Einsatz und Gegenwehr konstatieren. Ein Auftritt besser als es der aktuelle Tabellenstand aussagt.

Für Kronseder stand nach dem Abpfiff natürlich der Sieg im Vordergrund. „Wichtig sind die drei Punkte und dass wir wieder mal ohne Satzverlust geblieben sind. Es war eine gute Antwort der Mannschaft auf die Niederlage gegen Dresden. Mir hat gefallen, dass wir als Team aufgetreten sind und die Mannschaft jede Schwächephase eines Spielers aufgefangen hat. Auch wenn wir nicht alle Chancen genutzt haben, man muss sich diese erst mal erarbeiten“, lautete sein Fazit nach dem Spiel.

Am kommenden Sonnabend erwarten die Gothaer zu Hause den Spitzenreiter aus Karlsruhe. Sollte die Ausfallliste bis dahin wieder kürzer werden, können die Gothaer nach diesem Sieg in Mainz  auch gegen den Favoriten selbstbewusst und mit Optimismus antreten.

Blue Volleys Gotha mit: Werner, Böhme, Maisch, Clegg, Lesche, Götze, Bierwisch, Stückrad und Spankowski

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