Raketen mit Heimniederlage zum Auftakt

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Fans feiern "ihre" Rockets. Archivbild: BiG Gotha

Gotha (red/mm, 4. Oktober). Über ein Jahr hat es gedauert, bis das orange Leder wieder durch die Herzog-Ernst-Sporthalle in Gotha flog. Zum Saisonauftritt der neuen Spielzeit in der 2. Regionalliga Nord empfingen die BiG Rockets Gotha den USC aus Leipzig. Das Heimspiel am Sonntag endete mit einer deutlichen 49:75-Niederlage gegen die favorisierten Sachsen.

„Das habe ich mir vor dem Spiel ganz anders vorgestellt“, meinte Rockets-Coach Kemal Velishaev nach dem Spiel: „Es ist eine Frage der Mentalität. Ich will immer gewinnen, selbst beim Kartenspielen“, so der Russe weiter.

Die Vorbereitung in diesen Zeiten sei allerdings schlecht verlaufen: „Ich habe vor der Partie mit dem Gästetrainer gesprochen. Es war wohl für uns alle eine schwere Off-Season mit wenigen Testspielen. Wir hatten eins, sie aber auch nur eines mehr. Das soll und kann also keine Ausrede sein – alle haben mit denselben Umständen zu kämpfen.“

Die Partie begann mit viel Tempo und wenigen Punkten. Als zwei Distanzwürfe ihren Weg durch das Netz fanden, hofften 150 stimmungsgeladene Gäste auf der Tribüne auf Zählbares zum Saisonauftakt. Jedoch zeigten die Leipziger bereits im Laufe des ersten Viertels, dass sie die strukturiertere Spielweise an den Tag legten. Die Gäste drehten die Partie und gingen mit einer Führung in die erste Viertelpause (14:18).

Die folgenden zehn Minuten verdeutlichten die Leipziger Dominanz. Die Sachsen nutzen Gothaer Unsicherheiten zu ihrem Vorteil und verstanden es, die Gothaer Abschlussschwäche auszunutzen. Sie stellten auf Zonen-Verteidigung um und gewährten den Hausherren nur sechs Punkte im zweiten Viertel. So zog der USC bis zur Halbzeit auf 14 Punkte davon (20:34).

Nach der Halbzeit starteten die Raketen wie die Feuerwehr. Ein 8:1-Lauf zwang die Gäste nach nur zwei Minuten zur Auszeit. „Darauf hätten wir gut aufbauen können“, blickte Velishaev zurück. Und tatsächlich: Die Rockets stabilisierten ihr Spiel und hielten den Rückstand weitestgehend einstellig. Mit 39:49 ging es ins letzte Viertel.

„Dann ist uns aber die Luft ausgegangen“, relativierte der Russe. „Wir haben nur mit einer 7er-Rotation gespielt. Viele junge Spieler hatten Tags zuvor schon eine schwere Partie“, berichtete Kemal Velishaev weiter. Das spielte natürlich den Gästen in die Karten. „Sie haben das gut ausgenutzt“, kommentierte der Gothaer Trainer. Nach einer kleineren Auseinandersetzung auf dem Spielfeld mit einem unsportlichen und zwei technischen Fouls konnten die Gastgeber nicht mehr viel entgegensetzen. Sechs Minuten vor dem Ende lagen die Sachsen mit 21 Punkten in Führung. Letztlich stand eine 49:75-Niederlage zu Buche.

Zusammenfassend fand Velishaev: „Gut hat mir gefallen, dass wir in dem Lauf Anfang der zweiten Halbzeit gezeigt haben, dass wir auch gegen solche starken Gegner mithalten und diese ‚Runs‘ einlegen können. Mich hat es gar nicht überrascht, dass wir dazu in der Lage sind. Ich hoffe, die Jungs haben das auch gemerkt. Diese Läufe müssen wir länger halten und uns dadurch sozusagen eine ‚Killer-Mentalität‘ aneignen. Was aber gar nicht geht, ist, dass jeder sein Ding in der Offensive macht. Da müssen wir als Team besser zusammenspielen und konzentrierter sein.“

Die Raketen begannen mit Nils Wolter, Peter Kancir, Andrius Rumsa, Jonas Enders und Simon Keßler. Ergänzt wurden sie größtenteils nur von Tom Rösler und Max Jäschke. Jefferson Hey und Lenni Kunzewitsch kamen zu Kurzeinsätzen. Ohne Einsatz blieben Julian Dölz, Jonas Gröger und Willi Lenz. Ebenfalls zur jungen Garde gehören die Talente Fidelius Kraus und Dominykas Pleta. Beide waren verletzungsbedingt nicht einsatzbereit.

Abschließend bedankte sich Coach Velishaev für die Stimmung zum Saisonauftakt: „Diese Fans sind purer Luxus in der Liga – wären sie selbst in der 1. Regio! Die Unterstützung fühlen wir hier unten auf dem Spielfeld ganz deutlich. Dafür wollen wir uns bald wieder mit tollen Spielen bedanken.“

 

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