Erfurt/Gotha (red, 26. Februar). Seit den Morgenstunden läuft eine Razzia in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen. Nach Angaben des MDR wurden 27 Wohn- und Geschäftsräume durchsucht – unter anderem in Ballstädt das „Gelbe Haus“ und ein Wohnhaus in Gothas Steinstraße („Oscar am Freitag“ berichtete).
Man wolle Beweismittel gegen ein kriminelles Neonazi-Netzwerk sicherzustellen. Der SPIEGEL schreibt, ermittelt werde wegen bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln „in nicht geringer Menge in Verbindung mit dem Tatvorwurf der Geldwäsche“.
Bei der Razzia sollen auch Haftbefehle gegen Beschuldigte vollstreckt werden.
Gegen Mittag meldete das Landeskriminalamt, dass in 23 Objekten die Durchsuchungen abgeschlossen seien. Die sichergestellten Gegenstände würden zurzeit nach Erfurt gebracht und gesichtet. In fünf weiteren Objekten dauerten die Maßnahmen noch an.
Über die Aktion in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen wird derweil bundesweit berichtet. Eine ausführliche Darstellung zu den Hintergründen lieferte unter anderem der MDR Thüringen, für den Axel Hemmerling, Johanna Hemkentokrax und Ludwig Kendzia.
Seit 12 Uhr wurden die festgenommenen Personen einem Richter vorgeführt.
Das LKA bestätigte noch einmal, dass „eine Mehrzahl der von den heutigen Maßnahmen betroffenen Personen (…) der rechten Szene zuzuordnen“ sei.
Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) sei nach Ballstädt gefahren, um sich vor Ort einen Eindruck zu verschaffen und mit den Einsatzkräften zu sprechen.
Im sogenannten „Gelben Haus“ wurden nach ersten Erkenntnissen unter anderem Langwaffen, eine größere Menge Bargeld und rechte Devotionalien gefunden.
Die Waffen müssen zunächst einer waffenrechtlich begutachtet werden, um etwas über deren Zustand sagen zu können, so das LKA.
Dort beginnt um 15 Uhr eine Pressekonferenz, an der ein Team von „Oscar am Freitag“-TV teilnimmt.
Im Laufe des Nachmittags bzw. des Abends wird „Oscar am Freitag“ weitere Aktualisierungen zur Großrazzia vornehmen.