Hilfe aus Gotha für Flutopfer in Ahrweiler (aktualisiert, 24. Juli)

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Aus gegebenen Anlass haben wir den Beitrag heute (24. Juli) aktualisiert:

Gotha (red, 24. Juli). Solidarität ist Gothaern kein Fremdwort: Vorige Woche rief eine Bekannte von Christian Grießen aus dem rheinland-pfälzischen Ahrweiler an – ob der Gothaer nicht für den Kindergarten Hilfe beschaffen könnte, den es weggespült hatte.

Grießen wiederum wandte sich an seinen Namensvetter Christian Korff, der im Ehrenamt den Verein „Helping Angels“ gegründet hatte – jene Truppe, die schwerkranken Menschen deren größten Wunsch erfüllen…

Korff startete einen Aufruf in den Sozialen Medien, der umgehend riesige Resonanz fand.

Deshalb kontaktierte er Torsten Pinkwart, den Gothaer THW-Chef. Der stellte in der Schlegelstraße die Hallen des THW als Sammelstützpunkt zur Verfügung.

Der platzte fast aus allen Nähten, so stark war’s Echo und die Spendenbereitschaft der Menschen aus der Region. Unzählige fleißige Hände sortierten seit Sonntag, kommissionierten und verpackten alles, was sich einfand.

Derweil beschafften Korff & Co. Transportfahrzeuge. Am Donnerstag nun gehen sechs (!) Lkw mit rund 180 Paletten auf den Weg nach Rheinland-Pfalz.

(Anm. der Redaktion: ab hier ergänzt am 24. Juli):
Der Transport war ursprünglich mit der Bundeswehr vor Ort abgestimmt, die die Entladung und die Lagerung übernehmen sollte, bis die Spenden an die Bedürftigen weitergeleitet werden können.

So war der Plan. Zu nachtschlafender Zeit brach der Konvoi am Donnerstag auf und war gegen 10 Uhr vor Ort. Dem Rat des als Vorhut vorab gefahrenen Kollegen Dirk Heß folgend, parkte man an der Abfahrt nach Ahrweiler und sondierte dann erst einmal die Lage.

Es stellte sich heraus, dass wegen der immensen Zerstörungen auf keinem Fall alle Lkw zugleich in den Ort fahren sollten. Im im Aufbau befindlichen Notzentrum in einer Schule stellte sich alsbald heraus, dass sich die Lage im Minutentakt änderte, weil keinerlei öffentliche Verwaltung die Koordinierung übernommen hatte, sondern ausschließlich private Ehrenamtler nach besten Wissen und Gewissen das taten.

Klaus Faber, der als Verantwortlicher versuchte, die Fäden in der Hand zu behalten, „wollte und konnte keine weitere Lkw-Ladung mehr annehmen“, berichtete Christian Grießen: „Es waren einfach zu viele unangemeldete Transporte schon vorher angekommen…“

Die Gothaer wurden gebeten, selbst nach anderen Flächen zur Lagerung zu suchen. Dirk Heß und Christian Grießen telefonierten pausenlos, aktivierten auch Christian Korff in Gotha erneut zur Unterstützung, drehten ein SOS-Video und leiteten es über einen Kontakt in Tambach-Dietharz in die sozialen Medien.

Glücklicherweise fanden sich die in Neunkirchen bei Siegburg große Lagerflächen, die genutzt werden könnten. Man brach unverzüglich auf…

Von dort gingen dann mit Unterstützung durch Katharina Knod und Dirk Prediger – Aktivisten vor Ort – ab Freitag Transporte auch in kleine Orte, in die bisher noch keinerlei Hilfe kam.

Weitere Aktionen sind nun schon wieder in Planung: Christian Korff organisierte als Erstes einen Transport von medizinischen Gütern.

Solidarität ist Gothaern eben kein Fremdwort…

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