„Niemand hat die Absicht, einen Drahtzaun zu errichten…“

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"Hab mein Wagen vollgeladen..." – mit jungem Ahorn. Foto: FBG
Wenn aus neun 4-m- und drei 2-m-Latten ein Zaunfeld werden soll, ist ein Elektronagler von Vorteil. Auch Uwe Szpöts Flilius Konrad wagte sich ans Werk. Foto: FBG

Gotha (red, 5. Juni). Mehr als 660 m Schutzzäune gebaut, damit an zwei Standorten rund 1.800 Roteichen-, Ahorn-, Schwarznuss- und Douglasien-Zöglinge vor Verbiss durch Reh- und Rotwild gesichert: Das ist die Bilanz von zwei samstäglichen Arbeitseinsätzen der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Totenkopf-Vitzerod.

Den Waldbesitzern halfen dabei wieder Freiwillige, u. a. ein handwerklich hochbegabtes Team des MC Ohrdruf. Die waren schon im Vorjahr mit von der Partie. Richteten sie damals Drahtzäune auf, so ging es diesmal nachhaltiger „und auch günstiger“, wie FBG-Chef Uwe Szpöt unterstrich.

Nachhaltiger, weil die Zäune aus jenem Holz gebaut wurden, das wegen Borkenkäferbefall abgeholzt werden musste. Aus diesen 18,7 Festmetern hatte die FBG auf eigene Kosten rund 1.800 Dachlatten und etwa 50 Schwartenbretter schneiden lassen.

Aus den Dachlatten entstanden 166 Zaunfelder von vier Metern Länge dank rund 7.000 Nägeln. Der hölzerne Baumkindergarten-Schutz werde 5 bis 10 Jahre halten „und lässt sich zudem viel leichter als die Zäune aus Draht im Schadensfall reparieren“, so Uwe Szpöt. Nicht zuletzt machten sich die Hölzer selbst dann noch nützlich, segnen sie das Zeitliche, denn sie verrotten und werten so den Boden auf. Zäune aus Draht hingegen müssten kostspielig abgebaut und entsorgt werden.

„Niemand hat die Absicht, einen Maschendrahtzaun zu errichten…“ Foto: FBG

Nicht zu vergessen dabei, dass die Holzvariante etwa 3,15 Euro auf den laufenden Meter kostete. Für einen Drahtzaun wären 2,15 Euro fällig geworden – zuzüglich allerdings der Pfosten, für die 10 Euro pro Stück zu berappen sind.

Diese konsequente Nachhaltigkeit war dem Freistaat Thüringen eine Förderung wert.

Am Wochenende zuvor war am Birkweg geackert worden. Foto: FBG

Bei der Pflanzung heute in einem Steilhang am Rodebach kam den Waldmenschen übrigens ein Sportsmann erster Güte zu Hilfe: Einer der Motorsportler aus Ohrdruf ist in der Lage, ein Motorrad mit 120 Kilo Gewicht auf der Schulter zu tragen. Für ihn waren deshalb die etwa 20 kg schweren und 4 m langen Zaunfelder kein Problem.

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