Bei einem weiteren Runden Tisch zur Wiederbelebung der Eisenbahnverbindung Gotha – Gräfenroda gestern Abend gab es für alle Beteiligten die Möglichkeit, sich über den neuesten Stand und zu einer Verkehrsstudie zu informieren, die seitens der Europäischen Union die Reaktivierung stillgelegter Zugstrecken prüft.
Erfurt (red/mh, 14. Juli). Dazu hatte Gothas SPD-Landtagsabgeordneter Matthias Hey nach Erfurt in den Thüringer Landtag eingeladen, der mit Vertretern aller Anrainergemeinden der Ohratalbahn und dem potentiellen Betreiber der Strecke in Kontakt steht.
Im Auftrag des Thüringer Infrastrukturministeriums widmet sich eine spezielle Studie der Reaktivierung der Ohratalbahn zunächst für den Güterverkehr, die EU hat in einem hierfür vorgesehenen Projekt insbesondere die Ohratalbahn als Strecke mit besten Erfolgsaussichten bewertet.
Der aus Dresden vom dort ansässigen Ingenieurbüro LUB Consulting GmbH angereiste Experte Steffen Nestler erläuterte die Studie, die sehr detailliert nicht nur jeden einzelnen Haltepunkt der Ohratalbahn, sondern auch die speziellen Anforderungen für die Wiederinbetriebnahme untersucht.
Dabei wird die stufenweise Reaktivierung favorisiert, wonach zunächst die Nutzung der Strecke mit Güterverkehr und eine schrittweise Erweiterung hin zum Personenverkehr möglich ist. Der derzeitige Betreiber der Teilstrecke Gotha – Emleben, die brandenburgische ZossenRail GmbH, kann das derzeitige Aufkommen an Güterzügen nur schwer organisieren und will den steigenden Transport von Holz nach Ohrdruf verlagern, womit bereits ein Großteil der Zugstrecke wieder genutzt würde.
Die beim Runden Tisch im Landtag anwesenden zuständigen Mitarbeiter des Ministeriums ermunterten schließlich den ZossenRail-Geschäftsführer zur Antragstellung für Fördermittel zur Wiederinbetriebnahme, „das ist schon mal etwas Greifbares und ein schöner Erfolg dieses Abends“, freut sich Matthias Hey, „wir brauchen zwar nach wie vor einen langen Atem – aber der Zug ist sinnbildlich bereits aufs Gleis gesetzt.“