Der nächste Stolperstein wird verlegt

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Stolperstein-Erfinder Gunter Demnig.Foto: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Christoph Mauny    

Stolpersteinverlegung für Milein Cosman (geb. 31. März 1921 in Gotha, verstorben 21. November 2017 in London), eine bedeutende Tochter der Stadt Gotha

Gotha (red, 29. März). Am Freitag, 31. März, wird um 10 Uhr in Gotha in der Ernststraße 5a ein weiterer Stolperstein verlegt. Deren Gesamtzahl steigt damit auf 91. Deren Verlegung wurde in Gotha durch das „Bündnis gegen rechts. Gotha ist bunt“ 2006 initiiert.

1993 von dem Kölner Künstler Gunter Demnig erfunden, erinnern die Stolpersteine an die Vernichtung der Juden, Sinti und Roma, der politisch Verfolgten, Homosexuellen, Zeugen Jehovas und anderen Opfer des Nationalsozialismus. Dazu werden die Stolpersteine – mit Messingblech verkleidete Pflastersteine, auf denen die biografischen Daten der Betroffenen eingraviert sind – vor dem Wohnhaus der Betroffenen, ihrer Wirkungsstätte oder an deren früherer Stelle im Gehweg eingelassen.

An ihrem 102. Geburtstag wird nun durch die Stiftung Schloss Friedenstein Milein Cosman (1921-2017), eine bedeutende Tochter der Stadt Gotha, gewürdigt, die in der Ernststraße 5a das Licht der Welt erblickte und hier ihre ersten sechs Lebensjahre verbrachte. Anschließend nach Düsseldorf verzogen, emigrierte die jüdische Familie 1937 in die Schweiz und 1939 nach England. In Großbritannien wurde Milein Cosman nach ihrem Studium an der Slade School of Fine Arts in Oxford eine außerordentlich bedeutende Künstlerin, deren Werke sich heute bspw. im British Museum, Victoria and Albert Museum und der National Portrait Gallery befinden. Nachdem sie 1949 Konrad Adenauer und die übrigen Mitglieder der ersten Bundesregierung porträtiert hatte, malte sie später zahlreiche namhafte Künstler, wie Igor Strawinsky, Peter Ustinov oder Thomas Mann, mit denen sie teilweise auch befreundet war.  Am 7. Mai 2014 wurde das Kunstforum Gotha in der Querstraße mit einer Ausstellung ihrer Werke und in ihrem Beisein eröffnet. Damit kehrte sie nach 87 Jahren wieder in ihre Geburtsstadt zurück, wo sie sich auch im Goldenen Buch der Stadt Gotha eintrug.

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