Zotige Sprüche und splitternde Lanzen

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Das Ritterquartett Altzella. Foto: privat

Zum Mittelalter-Spektakel im Park der Burg Ohrdruf am 15. und 16. April 2023 treten die letzten und zugleich tapfersten Ritter der Erdenscheibe zu einem Turnier an. Bei diesem Tjost hoch zu Ross erwartet die Besucher neben einer spannenden Show auch ein mittelalterlicher Markt mit Handwerk, Musik, Artistik und allerhand fahrend Volk.

 Auf den Wiesen der Burg Ohrdruf wird Anno 2023 (15.- 16. April) ein mittelalterliches Ritterturnier stattfinden. Hoch zu Ross streiten edle Herren im Tjost um Ruhm und Ehre und eine „Güldene Krone“. Dabei müssen die Reiter zunächst unterschiedliche Geschicklichkeitsübungen absolvieren, um sich für das Turnier zu qualifizieren. Denn nicht jeder, der sich Ritter nennt, ist auch tatsächlich in der Lage, bei einem Turnier zu reiten. Zielsicherheit beweisen die Ritter beim Pfeilschuss auf die Strohscheibe oder in der „Sauhatz mit dem Speer“. Beim Ritt gegen den „Eisernen Roland“ wird es bereits das erste Mal gefährlich. Denn wenn die Lanze das Schild des Rolands trifft, dreht sich dieser blitzschnell um seine eigene Achse. Auf der dem Schild gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Sandsack, der einen ungeübten Ritter ohne weiteres k.o. schlagen könnte.

Alle Ritter, die unter den strengen Augen des Herolds Thomasius all die Übungen meistern, dürfen im Tjost mit Lanze und Schild gegeneinander antreten. Dabei kommt es darauf an, die eigene Lanze am Schild des Gegners zu zerbrechen. „Sieger wird sein, wer zuerst drei Lanzen gebrochen hat oder als Letzter, erhobenen Hauptes und vom Pferde getragen, die Reitbahn verlässt“, erklärt der Herold. Man könne davon ausgehen, dass mindestens vier Reiter jeder gegen jeden antreten werden und dass nur einer von ihnen der Sieger sein wird. Vier Vorstellungen dieses Turniers sind es über das Aprilwochenende zu sehen, Samstag und Sonntag jeweils um 13:00 und 16:30 Uhr.

Ein Ritterturnier wäre nicht vollständig, gäbe es dazu nicht noch einen mittelalterlichen Markt und ein Lagerleben zu bestaunen. Auf dem Hof unterhalb des gewaltigen Burgfrieds tummeln sich deshalb zwei Tage lang über hundert Akteure, die altes Handwerk, Fecht- und Spielmannskunst oder Gaukelei zeigen. Darunter ist auch Schmied Sascha, der darauf hofft, dass die Leute Äxte und Beile kaufen mögen, „weil die Zeiten schlechter werden und man sich selbst das Holz für den warmen Ofen hacken muss.“

Von guten und schlechten Zeiten erzählen auch die Lieder der Spielleute „Donner und Doria“ oder „Gugelhupf“. Letztere erzählen und singen „von verschmähter Liebe, fröhlichen Zechgelagen oder zu wenig Geld. Aber wir bringen garantiert keine Lieder über die Energiekrise! Davor ist man bei uns sicher!“ so Sängerin Christine. „Die Sorgen der Menschen werden erst ein paar hundert Jahre später zu Krisen.“ Lieder über die sagenhafte Zeit der „alten Rittersleut“ hat ohnehin jeder der Musikanten längst in seinem Repertoire.

Für großes Staunen im Publikum sorgt in diesem Jahr der Fakir Rothar, der mit Nägeln, Glasscherben und viel Feuer seine Tricks zeigt und dazu zotige Sprüche klopft.

Das Mittelalterspektakel in Burg & Park Ohrdruf ist Samstag und Sonntag von 11:00 bis 19:00 Uhr geöffnet, wobei es bei mildem Wetter am Samstag auch etwas länger gehen kann. Der Tageseintritt für das gesamte Geschehen einschließlich Ritterturnier kostet 13,00 Euro für Erwachsene bzw. 6,00 € für Kinder. Kinder im Vorschulalter haben freien Eintritt und Familien und Alleinerziehende zahlen nur für das erste Kind. Mittelalterlich gekleidete Besucher können sich über einen speziellen Eintrittspreis von 10,00 Euro freuen.  Weitere Informationen bietet die Website www.suendenfrei.de.

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