Drama im Wald: Fichtenborkenkäfer fliegt mit Turbo

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Vom Borkenkäfer heimgesuchte und geräumte Waldflächen im Forstamt Sonneberg. Der trockene und sehr warme Sommer 2022 hat die Ausbreitung des Fichtenborkenkäfers wieder begünstigt. Foto: Katharina Reffelt

Gotha (red/hs, 14. September). Der trockene und sehr warme August hat beim Borkenkäfer den Turbo eingeschaltet. Durch den Ausflug der zweiten Käfer-Generation bis Mitte August ist zumindest in den unteren und mittleren Waldlagen bis 600 Meter das Aufwachsen einer dritten Generation zu beobachten. Dies bedeutet, dass sich die Vermehrung des Käfers und sein Fraß fortsetzt. Ursächlich ist die extreme Trockenheit in weiten Teilen Thüringens, die nahezu ungebremst seit Mai herrscht. Die Fichte ist damit in ihrer Vitalität noch weiter herabgesetzt und ein leichtes Opfer für Thüringens gefährlichstes Schadinsekt.

Die jüngste Fichtenborkenkäfer-Statistik vom ThüringenForst weist für den August einen frischen Befall bei Fichten von 910.000 Festmeter aus – so viel wie noch nie in diesem Zeitraum. Im vorigen August waren es rund 750.000 Festmeter. Der Gesamtanfall seit Jahresbeginn liegt nunmehr bei 2,5 Mio. Festmeter Fichtenschadholz.

Regionale Schwerpunktforstämter bleiben Schleiz, Sonneberg, Neuhaus, Schönbrunn, Gehren und Saalfeld-Rudolstadt. Inzwischen meldet auch das Forstamt Finsterbergen starken Fichtenborkenkäferbefall.

War 2021 zu diesem Zeitpunkt ein landesweiter Befallsrückgang festzustellen, kann in diesem Jahr den Käfer nur ein früh einsetzender Herbst stoppen. Die Forstexperten schätzen, dass Ende 2022 eine Schadholzmenge von über 4 Mio. Festmeter zu beklagen ist.

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