FF USV verliert in Freiburg kurz vor Schluss mit 1:2 (0:0)

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Jena. Mit der Auswärtspartie beim Sportclub stand nach dem Essen-Spiel für den FF USV die nächste große Herausforderung in der Allianz Frauen-Bundesliga auf dem Programm.

Im Vergleich zur herben 0:4-Niederlage vor Wochenfrist änderte Interimstrainer Steffen Beck seine Startelf dafür gleich auf mehreren Positionen. So begann im Tor Justien Odeurs an Stelle von Kathrin Längert; Ivana Rudelic nach Verletzungspause und Laura Luis mit ihrem Startelfdebüt rückten für Maren Tellenbröker sowie die gesperrte Claudia van den Heiligenberg neu in die Mannschaft. Wie bereits in seiner bisherigen Amtszeit als Interimstrainer standen Beck überdies verletzungsbedingt Lucie Vonkova, Karoline Heinze, die Langzeitverletzte Annalena Breitenbach (Kreuzbandriss) sowie Lina Hausicke (U20-WM) nicht zur Verfügung.

Gegen die Breisgauerinnen sortierten sich die neu formierten Blau-Weißen rasch auf dem Rasen. Bereits ab Anpfiff war die Partie auf beiden Seiten geprägt von zügigen Aktionen im Spielaufbau, wenngleich die Hausherrinnen streckenweise Feldvorteile für sich verbuchen konnten.

Eine erste Annäherung Jenas an das Sportclub-Tor konnte Dolores Silva nach gut einer Viertelstunde für sich verbuchen (16.). „Wir haben heute die Torchancen gesucht und uns erarbeitet – viel besser als noch letzte Woche. Leider haben wir diese Tormöglichkeiten dann zu wenig genutzt“, so Steffen Beck stellvertretend zu dieser Szene wie zum gesamten Verlauf des Spiels.

Gegen Mitte der ersten Hälfte nahm auch der Spielfluss merkbar zu. Zwei von Jenas Neuen, Odeurs und Rudelic, rückten dabei in den Blickpunkt. Gleich doppelt rettete Odeurs für ihre Vorderleute: Zuerst parierte Belgiens Nummer eins im Duell gegen die deutsche Nationalspielerin Lina Magull (31.), kurz darauf im Strafraumgetümmel infolge eines Eckballs (35.). Kroatiens Internationale Rudelic hatte mit ihrem strammen Schussversuch eine mögliche Halbzeitführung auf dem Fuß. Freiburgs Schlussfrau Laura Benkarth konnte dies mit guter Reaktion allerdings vereiteln (40.).

Inmitten der ersten Drangphase der Hausherrinnen direkt nach Wiederanpfiff musste nach einem Zweikampf Jana Sedlackova mit einer Gesichtsverletzung vom Platz (51.). „Das hat unserem Spiel nicht gut getan“, kommentierte Beck, weil er somit gezwungen war, seine frisch zusammengestellte Abwehrreihe abermals neu zu formieren.

Aus dem – bereits in der ersten Hälfte ausgetragenen – Duell Odeurs gegen Magull ging in der 63. Minute wiederum Jenas Torfrau als Siegerin hervor. Und vier Minuten darauf gewann Luis zwar das Duell mit der Torhüterin, doch ihr Ball landete nur am Pfosten (67.).

Im Vergleich zu den vergangenen Spielen erarbeitete sich der FF USV in Freiburg wieder vermehrt Eckbälle. Zwingende Torchancen entsprangen dabei allerdings noch nicht. Im Gegensatz dazu die Hausherrinnen: Janina Minge erreichte nach einer Ecke den zweiten Ball und verwertete – vier Minuten nach Luis‘ Pfostentreffer die 1:0-Führung für den Sportclub (71.).

Die Allianz Frauen-Bundesliga-Partie hatte durch diese Ereignisse in der letzten halben Stunde Spielzeit rasant an Fahrt aufgenommen. Nun folgten die weiteren Höhepunkte in ebenso rascher Abfolge. Nachdem Lisa Seiler den Ausgleich verpasste (75.), verlängerte bei der nächsten offensiven Standardsituation Amber Hearn auf Susann Utes. Die Mittelfeld-Routinierin drückte den Ball zum 1:1-Ausgleich in die Maschen (79.).

Die Mannschaft hat heute sehr, sehr viel Moral gezeigt, gefightet ohne Ende. Und wir haben dann verdient den Ausgleich gemacht“, sagte Beck und lobte die kämpferische und leidenschaftliche Einstellung. Jene, die er vor der Begegnung passend als „Jenaer Tugenden“ bezeichnet und von der Mannschaft eingefordert hatte; und die seine Blau-Weißen heute auf dem Platz auch gezeigt hätten.

Am Ende kommt es dann aber so, wie es so nun einmal ist, wenn man unten drin steht“, ergänzte Jenas Interimstrainer sein Tagesfazit. Denn die Partie gegen den Tabellendritten war mit Utes‘ Ausgleich noch nicht entschieden: Kurz vor Spielende setzte sich der Sportclub noch einmal über die Außenbahn durch und die eingewechselte Selina Wagner sorgte mit dem zweiten Freiburger Treffer in der 86. Spielminute für die späte Spielentscheidung. Und, so Beck, für ein „Endergebnis, mit dem wir natürlich nicht zufrieden sein können. Aber mit der gezeigten Leistung können wir zufrieden sein. Und darauf bauen wir auf.“

Nach der 1:2-Niederlage in Freiburg bleibt der FF USV eine von vier Mannschaften in der unteren Tabellenregion mit sechs Zählern. Da auch die anderen dieser drei am Wochenende verloren haben (Hoffenheim und Duisburg) beziehungsweise spielfrei hatten (Leverkusen), behält Jena weiterhin seinen neunten Platz in der Tabelle inne.

Am Dienstag wird erstmals Katja Greulich als neue Cheftrainerin – gemeinsam mit ihrem Co-Trainer Steffen Beck – eine Trainingseinheit der Blau-Weißen leiten. Mit der anstehenden, in diesem Jahr letzten Länderspielpause hat Greulich zwei Wochen Vorbereitungszeit auf ihr Pflichtspieldebüt an der Seitenlinie: Am Sonntag, den 04. Dezember 2016 (Anstoß 14:00 Uhr) steht das DFB-Pokal-Achtelfinale in Leverkusen an. Die Jenaerinnen treffen dabei auf die aktuell in der Liga punkt- und torgleichen Tabellennachbarinnen, die „Werkselfen“ von Bayer 04.

SC Freiburg: Benkarth – Puntigam, Schiewe, Gwinn – Simon, Zehnder, Bühl, Lahr (46. Wagner) – Minge (80. Maier), Magull, Starke (46. Ziegler)

FF USV Jena: Odeurs – Utes, Sedlackova (51. Weiß), Melhado, Seiler – Rudelic, Silva, Herrmann, Arnold, Luis (80. Graser) – Hearn

Tore: 1:0 Minge (71.), 1:1 Utes (79.), 2:1 Wagner (86.)

Gelbe Karten: – / Seiler

Schiedsrichterin: Franziska Haider (Roth / Mittelfranken)

Zuschauer: 683

Text: Pressestelle des FF USV Jena – Christian Roller.

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