Skandal sorgt für Schlagzeilen

0
1177

Essen (ots). Zum Skandal um die gesundheitsschädigenden Brust-Implantate schreibt die WAZ – eine Zeitung aus dem gleichnamigen Zeitungskonzern, zu der auch Thüringer Allgemeine, OTZ und TLZ gehören – in einem Kommentar:

„Die Diagnose Brustkrebs allein ist brutal genug. Sie verändert das Leben von Frauen von jetzt auf nun, sie weckt Todesängste. Kompliment deshalb all jenen, die damit mutig und offen umgehen, die sich nicht unterkriegen lassen. Nicht wenige der an Krebs erkrankten Frauen entscheiden sich in dieser für sie schwierigen Situation, ihre Brust sofort wieder aufbauen zu lassen, sich ein Implantat einsetzen zu lassen.

Wie furchtbar muss es für sie sein, nun zu erfahren, dass ein Unternehmen allein des Profits wegen billiges, minderwertiges Material verwandte. Dass es sie bewusst neuen Risiken aussetzte. Ohne Rücksicht auf Verluste. Kein Wunder, dass in Frankreich 2000 Frauen vor Gericht ziehen. Ihre Wut muss gigantisch sein.

Doch auch die Universitätsklinik Essen hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. Sie, die allgemein als geschätzt gilt, ist zum zweiten Mal nach dem Betrugsprozess um den Transplanteur Broelsch in einen Skandal verwickelt. Wie kann es sein, dass die Klinik seit zehn Jahren mit einem medizinischen Produkt arbeitet und nicht unverzüglich reagiert, wenn dieses Produkt vom Markt genommen wird. Abgesehen davon, dass der Vertreiber des Produkts die Klinik bereits im April 2010 über die Risiken informiert haben soll. Wusste man also wirklich nicht, wollte man nicht wissen, oder hoffte man schlicht, den Skandal aussitzen zu können?“