Gießen zu stark für Jena

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Die Sporthalle Gießen-Ost bleibt für Science City Jena vermintes Gelände. Die Erstliga-Riesen aus Ostthüringen unterlagen am späten Samstagabend vor 3.314 Zuschauern bei den GIESSEN 46ers mit 60:84 und müssen die Hessen in der Tabelle der easyCredit BBL vorbeiziehen lassen. Während das Team von Trainer Björn Harmsen mit vier Siegen und sechs Niederlagen vor der nun anstehenden Länderspielpause den 12. Platz belegt, stabilisieren sich die 46ers mit einer ausgeglichenen 5:5-Bilanz auf den 11. Rang.

Nachdem mit Immanuel McElroy erneut ein wichtiger Baustein der bisher erfolgreichen Saison von Science City verletzungsbedingt aussetzen musste, fanden Jenas Korbjäger über weite Teile der Begegnung keine Antworten auf den herausragenden Akteur im roten Gastgeber-Leibchen mit der Nummer 54. Der zweifache BBL-MVP „Big John“ Bryant war über die gesamten 40 Minuten von den Ostthüringer nie wirklich zu stoppen, meiselte sich mit einem gleichermaßen starken wie siegbringenden Double-Double von 25 Punkten sowie 14 Rebounds in den Statistikbogen der Partie. Auf Jenaer Seite avancierte unterdessen Skyler Bowlin mit 18 Punkten zum Topscorer der Saalestädter.

Anfänglich noch auf Augenhöhe durch die Begegnung steuernd, gelang es den Lahnstädtern sich bis zum Ende des Startabschnitts auf 25:18 abzusetzen. Speziell Center John Bryant, der sich mit zehn Punkten und vier Rebounds allein im Auftaktviertel früh zum dominantesten Akteur der Partie aufschwang, trug in dieser Phase viel Last für das Team von 46ers-Coach Ingo Freyer. Nachdem die Gießener mit Start in den zweiten Abschnitt ihren Vorsprung verteidigen konnten, Science City nur punktuell offensive Nadelstiche setzte, dafür hinten zu oft Korbleger der 46ers schlucken musste, konservierten die Hessen ihre Führung bis zum 42:32-Halbzeitstand.

Auch im dritten Viertel pendelte sich zunächst der Vorsprung der Hausherren an der Grenze zur zweistelligen Führung ein. Science City versuchte sich zwar immer wieder darin, eine Aufholjagd einzuleiten, fand jedoch weiterhin keine geeigneten Mittel, um den Rhythmus und die Spielfreude des Gießener Centers John Bryant zu stoppen. Sofern die trotz ihrer 127 Kilo sich sehr beweglich präsentierende kalifornische Schrankwand nicht direkt abschließen konnte, zeigte sich die Nummer 54 von der Freiwurflinie lange Zeit recht zielsicher. Knapp eine halbe Minute vor Ende des dritten Abschnitts bekam Science City Jena dennoch die Gelegenheit, um zu den gastgebenden 46ers aufzuschließen. Nach einem unsportlichen Foul von Bjarne Kraushaar an Skyler Bowlin vom Ex-Gießener auf 59:54 herangeworfen, leisteten sich die Thüringer in ihrer darauffolgenden Offense durch Ermen Reyes-Napoles jedoch einen folgenschweren Ballverlust, der sieben Sekunden vor der Sirene mit einem unsportlichen Foul bestraft wurde. Die Hessen zeigten sich konsequenter als Science City, verwandelten durch Darwin Davis beide Schüsse von der Linie, bevor der pfeilschnelle 46ers Point Guard mit dem Buzzer noch einen Korbleger durch die Jenaer Reuse schickte. Statt eines hypothetischen Duells in Schlagdistanz waren die Lahnstädter erneut bis auf 63:54 enteilt.

Mit einem Foul beim Distanzwurf von Brandon Spearman an Benjamin Lischka eher semioptimal in das letzte Viertel einsteigend, verwandelte der 46ers-Flügel alle drei Würfe zum 66:54 und brachte die Hausherren wieder zweistellig in Front. Nachdem sich die Ostthüringer in Folge dieser kritischen Phase zu viele Fehlwürfe und Ballverluste geleistet hatten, war der Sieger-Drops spätestens in der 35. Minute nach einem Korbleger von Jahenns Manigat zur Gießener 74:56-Führung gelutscht. Mit dem Dämpfer eines unnötig hoch verlorenen 21:6-Abschlussviertels verabschiedete sich Science City in eine zweiwöchige Länderspielpause, welche der Jenaer Ü35-Fraktion sowie potentiell angeschlagenen oder verletzten Spielern gut tun wird, um ausgiebig zu regenerieren.

Björn Harmsen (Science City Jena): „Glückwunsch an Ingo und seine Jungs, sie haben mehr als verdient gewonnen, weil sie mit mehr Energie gespielt haben. Wir waren heute nicht so fokussiert, wie wir uns das gewünscht haben. Wir hatten zwar trotzdem gute Phasen, aber insgesamt waren wir nicht smart genug. Für uns kommt die Pause nun zum richtigen Zeitpunkt.

SCJ: Bowlin 18, Jenkins 13, Spearman 11, Allen 7, Mackeldanz, Ugrai, Reyes-Napoles je 3, Mazeika 2, Clay, Schneider

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