800 Patienten suchen jährlich Jenaer Epilepsiezentrum auf

0
1371

Jena (UKJ / me). Diese Zahlen lassen aufhorchen: In Deutschland leiden rund 800.000 Menschen an einer Epilepsie, wobei rund 45.000 jährlich neu erkranken. Somit zählt sie nach Schlaganfall und Migräne zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Um Betroffene noch besser zu unterstützen, veranstaltet das „Thüringer Netzwerk Epilepsie“ am 23. März 2015 ein Arbeitstreffen am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Die Veranstaltung für Netzwerkmitglieder und Integrationsexperten beginnt um 14 Uhr im Konferenzraum des Laborzentrums in Lobeda.

Am Jenaer Epilepsiezentrum der Klinik für Neurologie werden jährlich ca. 800 Patienten betreut. „Wie kann der Betroffene seine Arbeit behalten? Kann der Arbeitsplatz umgestaltet werden?, Wie gefährlich ist ein Anfall im Berufsalltag?, Welche Auswirkungen hat die Erkrankung auf die Fahrtauglichkeit?. Nach der Diagnose sind Patienten mit diesen und vielen weiteren Fragen und Unsicherheiten konfrontiert, die vor allem das Berufsleben betreffen. Wir wollen uns über arbeitsmedizinische Aspekte, berufliche Chancen und Möglichkeiten sozialer Unterstützung austauschen“, erklärt Dr. Albrecht Kunze, Leiter des Epilepsiezentrums am UKJ.

Das Spektrum der Epilepsieambulanz reicht von der Diagnose bis zur Behandlung von Patienten. Der Epilepsieexperte wird in einem Vortrag auf Anfallsformen und Behandlungsmöglichkeiten eingehen. „Kennzeichnend für die Erkrankung sind wiederholte epileptische Anfälle, die unterschiedliche Anzeichen haben können. Muskelzuckungen und Verkrampfungen können Symptome sein. Aber auch Gefühls-, Sprach- sowie Gedächtnisstörungen, Fehlwahrnehmungen oder Verhaltensänderungen können auf eine Epilepsie hinweisen. Eine Epilepsie kann in jedem Alter auftreten“, so der Oberarzt.

Seit 2012 arbeiten im Thüringer Netzwerk Epilepsieexperten, Arbeitsmediziner, Sozialpädagogen mit der Agentur für Arbeit, Integrationsfachdiensten und Selbsthilfegruppen zusammen. „Unser Ziel ist, dass Betroffene weiter in ihrem Beruf tätig bleiben können oder ihnen Alternativen geboten werden“, betont Kunze.

Veranstaltung:

Thüringer Netzwerk Epilepsie

Arbeitstreffen 2015
Zeit: 14.00 Uhr
Ort: Konferenzraum EG, Medizinische Universitäts-Laboratorien
(Laborzentrum), Universitätsklinikum Jena,
Standort Lobeda, Erlanger Allee 101, Jena
direkt gegenüber der Haltestelle „Platanenstraße“