Agenturbezirk Jena: Mehr Ältere in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung

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Im Agenturbezirk Jena gehen immer mehr Menschen über 55 Jahre einer regulären Beschäftigung nach. Gleichzeitig stieg die Zahl der Arbeitslosen, die das 55. Lebensjahr vollendet haben, spürbar an.

Nach Regionen ergibt sich folgendes Bild:
Stadt Jena
Rund 8.800 Menschen über 55 Jahre gehen aktuell einer Beschäftigung nach, etwa 2.000 Menschen mehr als vor fünf Jahren. Mittlerweile ist jeder 6. Arbeitnehmer mindestens 55 Jahre.
Ein detaillierter Blick auf die Altersstruktur ist dabei ratsam. Die Beschäftigungsquo-te der Menschen im Alter von 55 bis unter 60 Jahren ist mit 61 Prozent sehr hoch und liegt deutlich über dem Thüringer Landesdurchschnitt von 59 Prozent. Im Ge-genzug sinkt sie bei Lebensälteren ab 60 Jahren rapide und beträgt nur noch 43 Prozent. Jedoch ist bei der Beschäftigung der über 60 – jährigen in den letzten fünf Jahren ein positiver Trend erkennbar, denn die Beschäftigungsquote stieg in die-sem Zeitraum um 14 Prozentpunkte an.

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
Rund 5.200 Menschen über 55 Jahre gehen aktuell einer Beschäftigung nach, etwa 2.100 Menschen mehr als vor fünf Jahren. Mittlerweile ist jeder 5. Arbeitnehmer mindestens 55 Jahre.
Ein detaillierter Blick auf die Altersstruktur zeigt, dass die Beschäftigungsquote der Menschen im Alter von 55 bis unter 60 Jahren recht hoch ist, aktuell 58 Prozent. Im Gegenzug sinkt sie bei Lebensälteren ab 60 Jahren rapide und beträgt nur noch 36 Prozent. Jedoch ist bei der Beschäftigung der über 60 – jährigen in den letzten fünf Jahren ein positiver Trend erkennbar, denn die Beschäftigungsquote stieg in die-sem Zeitraum um 19 Prozentpunkte an.

Saale-Holzland-Kreis
Rund 5.300 Menschen über 55 Jahre gehen aktuell einer Beschäftigung nach, etwa 1. 500 Menschen mehr als vor fünf Jahren. Mittlerweile ist jeder 5. Arbeitnehmer mindestens 55 Jahre.
Ein detaillierter Blick auf die Altersstruktur ist dabei ratsam. Die Beschäftigungsquo-te der Menschen im Alter von 55 bis unter 60 Jahren ist mit 61 Prozent sehr hoch und liegt deutlich über dem Thüringer Landesdurchschnitt von 59 Prozent. Im Ge-genzug sinkt sie bei Lebensälteren ab 60 Jahren rapide und beträgt nur noch 37 Prozent. Jedoch ist bei der Beschäftigung der über 60 – jährigen in den letzten fünf Jahren ein positiver Trend erkennbar, denn die Beschäftigungsquote stieg in die-sem Zeitraum um 15 Prozentpunkte an.

Ursachen:
Der demographische Effekt greift auf dem Arbeitsmarkt. Deutlich weniger junge Menschen steigen in den Arbeitsmarkt ein. Dadurch haben Lebensältere bessere Chancen einer regulären Beschäftigung nachzugehen.
„Durch die späteren Renteneintritte erhöhte sich die Zahl der älteren Beschäf-tigten in den letzten fünf Jahren deutlich und kompensiert derzeit noch die Fachkräftebedarfe in den Unternehmen. Weniger junge Menschen stehen auf dem Arbeitsmarkt zu Verfügung und auch darum halten zunehmend immer mehr Arbeitgeber an ihren älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fest und profitieren von deren langjährigen Berufserfahrungen“, sagt Birgit Becker, Leiterin der Jenaer Arbeitsagentur.

Arbeitslosigkeit steigt bei den Älteren entgegen dem Trend an
Das wird beim Blick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit deutlich. Während die Gesamtzahl aller Arbeitslosen deutlich abgenommen hat, stieg sie bei der Alters-gruppe der 55 und Älteren deutlich an.

Stadt Jena
Während die Arbeitslosigkeit in der Stadt Jena in den vergangenen fünf Jahren um 15 Prozent sank, stieg sie bei den Arbeitslosen über 55 Jahre um rund ein Drittel.

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
Während die Arbeitslosigkeit im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in den vergangenen fünf Jahren um 28 Prozent sank, stieg sie bei den Arbeitslosen über 55 Jahre um rund 24 Prozent.

Saale-Holzland-Kreis
Während die Arbeitslosigkeit im Saale-Holzland-Kreis in den vergangenen fünf Jah-ren um 24 Prozent sank, stieg sie bei den Arbeitslosen über 55 Jahre um rund ein Drittel.

„Kritisch wird es für jene, die im rentennahen Alter arbeitslos werden. Oft-mals sind sie zu spezialisiert, da sie lange Zeit in einem festen Arbeitsver-hältnis bei einem Arbeitgeber standen oder haben gesundheitliche Ein-schränkungen. Das macht die Vermittlung in reguläre Arbeit nicht leicht. Un-sere Vermittlungsbemühungen sind daher noch individueller geworden“, so Becker.