Aletta Bonn zur Professorin für Ökosystemleistungen berufen

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Aletta Bonn ist gerade zur Professorin für „Ecosystem  Services“ ernannt worden. Die gemeinsame Berufung mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) finanziert und ist Teil des Beitrags des UFZ für das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) in Leipzig. Damit sind vier der insgesamt acht Professuren am iDiv besetzt – zwei weitere stehen unmittelbar bevor. Mit der Berufung ist außerdem die Leitung des gleichnamigen Departments am UFZ verbunden, das Aletta Bonn seit dem 1. Mai 2014 leitet.

 

Prof. Dr. Aletta Bonn wird mit ihrem Team untersuchen, wie die Leistungen von Ökosystemen identifiziert und quantifiziert werden können, auf welche Art und Weise die biologische Vielfalt, Ökosystemfunktionen und -leistungen miteinander verknüpft sind, welche Synergien und Konflikte es zwischen ihnen gibt und wie Biodiversität und Ökosystemleistungen geschützt werden können.

 

Das Ökosystemleistungskonzept verbindet Forschung zu Biodiversität und Ökosystemfunktionen mit dem menschlichen Wohlbefinden – und bildet somit Brücken zwischen Fachdisziplinen und politischen Sektoren. Daher liegt ein Hauptaugenmerk der Arbeit von Aletta Bonn auf partizipativen Methoden an der Schnittstelle Wissenschaft-Gesellschaft-Politik. Eine große Rolle sollen dabei die Expertise und das Wissen von Naturschutzverbänden, Nichtregierungsorganisationen, Fachverbänden und von Bürgerinnen und Bürgern spielen. Dazu leitet Aletta Bonn das Citizen-Science-Kapazitätsentwicklungsprogramm BürGEr schaffen WISsen (GEWISS), das sie in enger Zusammenarbeit mit dem Museum für Naturkunde Berlin und dem GEWISS-Konsortium aufbaut. Ziel ist es, Aspekte von Ko-Design und Ko-Produktionen in der Forschung zu fördern.

 

Aletta Bonn studierte Biologie an der FU Berlin, der University of Bangor (Wales) und an der TU Braunschweig, wo sie 2000 promoviert wurde. Von 2001 bis 2012 arbeitete Aletta Bonn an der University of Sheffield sowie dem Peak District National Park und der International Union for Nature Conservation (IUCN) in Großbritannien im Bereich partizipativer Naturschutzforschung. Dort war sie unter anderem an mehreren regionalen und nationalen Ecosystem Assessments als Projektleiterin und Autorin beteiligt. Zuletzt arbeitete sie seit 2012 an der Freien Universität Berlin und am UFZ. Am UFZ gehörte sie zum wissenschaftlichen Koordinationsteam des Projektes „TEEB DE – Naturkapital Deutschland“ (TEEB – The Economics of Ecosystems and Biodiversity), das vom Bundesumweltministerium finanziert wird. Die 45-jährige Mutter von drei Kindern lebt in Berlin und arbeitet inzwischen in Jena und Leipzig.

 

„Durch meine Arbeit im TEEB DE-Projekt am UFZ habe ich die Gründung und den Aufbau des iDiv hautnah mitverfolgen können. Ich freue mich, dass ich mit meinem Team nun dazu beitragen kann, die Biodiversitätsforschung national und international voranzubringen und durch die Schnittstellen zu Politik und Gesellschaft ein größeres Bewusstsein zu schaffen, wie wichtig und wertvoll die Ökosystemleistungen für uns alle sind“, so Aletta Bonn.

(Foto: Stefan Bernhardt, iDiv)