Am 12.02.2012 ist „Red Hand Day“

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Seit dem 12. Februar 2002 wird mit dem Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention die militärische Rekrutierung Minderjähriger geächtet. Doch auch 10 Jahre nach dem Zusatzprotokoll müssen diesem internationalen Abkommen noch viele Taten folgen, damit die betroffenen Kinder auch tatsächlich zu ihrem Recht kommen. Hierauf haben die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassenstufe der Burgenlandschule in Günthersleben-Wechmar mit dem Abdruck von über 150 roten Händen zum Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten hingewiesen.

Hierzu erklärt die Gothaer Bundestagsabgeordnete Katrin Göring-Eckardt, welche die Handabdrücke der Burgenlandschüler übernommen und am 8. Februar an die Kinderkommission des Deutschen Bundestages übergeben hat:

„Die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Regelschule Burgenland in Günthersleben-Wechmar haben anlässlich des Red Hand Day am 12. Februar 2012 ein Zeichen gegen den weltweiten Missbrauch von Kindern als Soldaten gesetzt. Ich freue mich über diese erneute Teilnahme der Burgenlandschüler an dieser Aktion, die mit ihrem Einsatz einen wichtigen Beitrag leisten, um den Protest gegen diese Praxis und die Forderungen des Aktionsbündnisses weltweit sichtbar zu machen.“

Die Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention jährt sich dieses Jahr zum 23. mal. Erst im Juni 2010 hat die Bundesregierung ihre Vorbehalte gegenüber der Konvention aufgehoben und diese damit für voll umfänglich gültig erklärt. Hierzu erklärt Göring-Eckardt:

„Auch über 20 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention ist der missbrauchende Einsatz von rund 250.000 Kindersoldaten in Kriegs- und Krisengebieten grausame Realität. Jungen und Mädchen werden zwangsrekrutiert und als Kämpfer, Träger, Köche oder Diener eingesetzt. Für Mädchen in den noch immer mehr als 30 betroffenen Regionen sind Vergewaltigungen und Zwangsehen keine Seltenheit. Um die Kinderrechte allumfassend zu stärken, muss Deutschland mit gutem Beispiel voran gehen. Die Ausbildung und der Einsatz von Minderjährigen in der Bundeswehr ist angesichts des Engagements gegen Kindersoldaten nicht zu verantworten. Die Antworten der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion (BT-Drs. 17/6311) weisen jedoch noch immer in eine andere Richtung. Es muss darüber hinaus ausgeschlossen werden, dass sich die Bundesregierung an der militärischen Ausbildung von Minderjährigen im Ausland beteiligt. Außer der symbolischen Rücknahme der Vorbehalte gegenüber der UN-Kinderrechtskonvention ist bisher bei der Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland nur schwarz-gelbe Stagnation zu verzeichnen“, kritisiert Göring-Eckardt.

„Noch immer mangelt es bei der mit der Abschaffung der Wehrpflicht verstärkt zu beobachtenden Werbung an Schulen an Sensibilität beim Marketing der Bundeswehr. Die deutschen Streitkräfte sind kein ziviles Unternehmen und sind bei der Personalwerbung auch nicht mit einem solchen gleichzusetzen. Bei der Werbung für Auslandseinsätze bei Schülerinnen und Schülern muss deshalb sehr kritisch hingesehen werden“, fordert die Bündnisgrüne Abgeordnete abschließend.

Foto: Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt übergibt die roten Hände der Burgenlandschule an die Vorsitzende der Kinderkommission des Deutschen Bundestages, Nicole Bracht-Bendt (FDP). Rechts im Bild: Beate Walter-Rosenheimer, Bündnisgrünes Mitglied der Kinderkommission