Arbeitsgruppe des Gemeinderats im Herbst in Gotha zu Gast

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Nach den öffentlich bekundeten Wechselbestrebungen der Gemeinde Herbsleben
in Richtung des Landkreises Gotha hat deren Bürgermeister Reinhard Mascher
vergangene Woche das erste Gespräch auf Arbeitsebene gesucht. Mascher war
zu Gast bei Landrat Konrad Gießmann, der die offene und von realistischen
Einschätzungen geprägte Gesprächsatmosphäre lobte.

m Mittelpunkt des rund einstündigen Treffens standen vor allem finanzielle Aspekte eines Beitritts
– was sowohl die unterschiedliche Höhe der Kreisumlagensätze als auch die
mögliche anteilige Mitnahme von Kreisschulden betraf. Geredet wurde zudem
über Fragen der Schulträgerschaft und des Nahverkehrs.

„Das erste Gespräch kann natürlich nur ein Auftakt sein, denn für einen
Anschluss einer Gemeinde an einen Nachbarkreis gibt es in Thüringen
zahlreiche Hürden zu nehmen“, bewertet Landrat Konrad Gießmann die
Zusammenkunft. Nichtsdestotrotz ehre natürlich das Bestreben Herbslebens um
einen Wiederbeitritt zum Landkreis Gotha – die Gemeinde gehörte bis 1952
zum Gothaer Land – und zeuge in Form des Ratsbeschlusses von einer breiten,
demokratischen Legitimation dieses Wunsches. „Ich wünsche mir, dass die
Landesregierung solchen Bestrebungen von der Basis auch Gehör schenkt“, so
Gießmann. Wer Gemeindefusionen auf freiwilliger Basis fordere, solle dem
Willen der Bürgerinnen und Bürger auch bei der Kreiszugehörigkeit nicht
negieren, richtet Gießmann seine Forderung nach Erfurt. Innen- und
Kommunalminister Dr. Holger Poppenhäger hatte noch vor kurzem
Freiwilligkeitsphasen bezüglich der Landkreise öffentlich verneint.

Für September kündigt die Landesregierung die Vorstellung ihrer Leitlinien
für eine Gebietsreform an. Auf Grundlage dessen wollen die Vertreter
Herbslebens die Gespräche mit dem Landkreis Gotha im Herbst fortsetzen.
Voraussichtlich im Oktober soll ein Treffen mit einer Arbeitsgruppe des
Herbsleber Gemeinderats stattfinden.