Arbeitsmarkt trotzt der Kälte

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Trotz Kälte und Schnee lag die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Gotha mit 9,5 Prozent auf einem für die Jahreszeit erfreulich niedrigen Wert.

„In den kommenden Wochen rechne ich mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die Unternehmen der Region haben uns im Februar fast 1.000 neue Stellen gemeldet, das zeigt, dass die gute wirtschaftliche Entwicklung sich weiterhin fortsetzt. Wir sind bestrebt, die Stellen schnellstmöglich zu besetzen und dadurch Menschen in Arbeit zu bringen“, so Ina Benad, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha.

Die nach wie vor anhaltende hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften führt dazu, dass es in einigen Bereichen immer schwieriger wird, geeignete Personen zu finden. Das zur Verfügung stehende Potential an zukünftigen Mitarbeitern wird durch die demografische Entwicklung und die verbesserte Lage auf dem Arbeitsmarkt immer geringer.

Die derzeitige wirtschaftliche Lage der Unternehmen in Westthüringen ist sehr gut. Im Jahr 2011 erwirtschafteten die Industrieunternehmen im Landkreis Gotha einen Umsatz von 2,4 Mrd. Euro. Dies war ein Spitzen-platz in Thüringen (Rang 2). Auf Rang drei lag der Wartburgkreis (2,3 Mrd. Euro). Beste kreisfreie Stadt in Thüringen war Eisenach mit einem Umsatz von 2,1 Mrd. Euro. Trotz der guten Vorgaben ist die weitere Entwicklung mit Risiken behaftet. Steigende Rohstoffpreise, die Eurokrise sowie die wirtschaftlich instabile Lage in vielen Ländern ist gerade für die exportori-entierten Unternehmen der Region mit Risiken für die weitere Entwicklung in diesem Jahr verbunden.

Im Februar waren 17.430 Menschen arbeitslos gemeldet, 89 mehr als im Januar, aber 1.891 weniger als im Vorjahr, darunter waren  9.544 Män-ner und 7.889 Frauen arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote lag im Agenturbezirk Gotha mit 9,5 Prozent unter dem Thüringer Durchschnitt (9,7 Prozent). Gegenüber dem Vormonat (9,4 %) ist ein leichter Anstieg, im Vergleich zum Vorjahr (10,4 %) jedoch ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen.  

Die Unternehmen der Region meldeten im Februar deutlich mehr offene Stellen als in den Vormonaten. Über 900 offene Stellen wurden der Agentur für Arbeit Gotha im Februar neu gemeldet. Das waren 276 mehr  als im Vormonat und 23 weniger als im Vorjahr. Die meisten Stellen wurden von Zeitarbeitsunternehmen (423), dem verarbeitenden Gewerbe (111), im Handel (94) und im Gesundheits- und Sozialwesen (88) neu gemeldet. Nach wie vor werden überwiegend Fachkräfte gesucht. Von den rund 970 neu gemeldeten Stellen waren lediglich 120 Helferstellen zu verzeichnen.

Damit lagen der Agentur für Arbeit Gotha im Februar knapp 2.200 offene Stellen zur Besetzung vor, 57 mehr als im Vormonat und 481 mehr als im Vorjahr. Von den Zeitarbeitsunternehmen sind 22 % der offenen Stellen gemeldet, überwiegend werden ausgebildete Fachkräfte gesucht. Im verarbeitenden Gewerbe liegen 13 %, im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen 8 %, im Baugewerbe 8%, im Hotel- und Gastgewerbe und Handel 13,7 % der gemeldeten Stellen zur Besetzung vor. Im Landkreis Gotha (780) sowie der Region um Eisenach (890) sind  die meisten offenen Stellen zu verzeichnen. Im Unstrut-Hainich-Kreis sind derzeit 510 offene Stellen vorhanden.

Die Arbeitslosigkeit betraf alle Personengruppen. So lag die Zahl der jün-geren Arbeitslosen (Unter 25) bei 1.480, die Zahl der Über-50-Jährigen bei 6.770. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen lag mit 5.800 Personen leicht über dem Niveau des Vormonats (5.640).

Die Entwicklung in den Rechtskreisen stellt sich unterschiedlich dar. Während bei der Agentur für Arbeit die Zahl der Arbeitslosen im Februar stieg, sank diese bei den Jobcentern. Hierbei sind auch regionale Unterschiede bemerkbar.

Die Agentur für Arbeit Gotha betreute im Februar im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosengeld) 5.940 Arbeitslose, also ein Drittel aller Arbeits-losen. Das waren 139 weniger als im Vormonat und 798 weniger als im Vorjahr.

Die Jobcenter betreuten im Rechtskreis des SGB II im Februar 11.490 Menschen. Das waren 50 weniger als im Vormonat, und 1.100 weniger als im Vorjahr.

Im Februar meldeten sich 3.730 Menschen erstmals oder erneut in der Agentur für Arbeit Gotha und den Jobcentern arbeitslos, 1.660 weniger als im Vormonat und 790 weniger als im Vorjahr. Mehr als 40 % meldeten sich aus einer Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt arbeitslos. Insbesondere aus den Bereichen Zeitarbeit (372), Bau (217), dem verarbeitenden Gewerbe (172), dem Handel (131) sowie Lager und Logistik (121) waren die meisten Arbeitslosmeldungen zu verzeichnen.

Gleichzeitig beendeten 3.640 Menschen ihre Arbeitslosigkeit; 671 mehr als im Vormonat. Rund ein Drittel (1.130 Personen) nahmen eine Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt auf.