Aufführung am 9. und 10. September 2016 in der Sankt Viti Kirche

0
1310

Kein Dorf des Thüringer Landes hat sich so profiliert durch eine Geschichte von Flucht und Vertreibung, wie die Ortschaft Wechmar der Gemeinde Günthersleben-Wechmar. Wie kommt das? Im Originalbeleg heißt es dazu:

 

„Vitus Bach ein Weißbecker in Ungarn, hat im 16ten Seculo der lutherischen Religion halber aus Ungarn entweichen müssen, ist dannenhero, nachdem er seine Güter, so viel es sich hat wollen tun lassen zu Gelde gemacht, in Deutschland gezogen und da er in Thüringen genügsame Sicherheit für die lutherische Religion gefunden hat, hat er sich in Wechmar, nahe bei Gotha niedergelassen“.

 

Kein Geringerer als der größte Musiker aller Zeiten, Johann Sebastian Bach, hat uns diese Zeilen aus dem Jahr 1735 überliefert und bestimmte damit Wechmar zum deutschen Ursprungsort seiner Dynastie, der größten Musikerfamilie der Welt.

 

Veit Bach kam mit seinen Söhnen Hans und Caspar als Flüchtling aus Ungarn nach Wechmar, das Dorf gab ihm Sicherheit und geringen Wohlstand. Heute ist das ganze Dorf, ob jung, ob alt, stolz darauf in aller Welt als Bach-Stammort oder Urväterheimat der Musikerfamilie Bach gerühmt zu werden.

 

Wesentlichen Anteil an diesem lebendigen Erbe hat der Wechmarer Heimatverein, der immer wieder die Geschichte der geflüchteten Musikerfamilie neu erzählt und spektakulär präsentiert. Höhepunkt sind alle vier Jahre die „Veit Bach Festspiele Wechmar“, die am 9. und 10. September 2016, jeweils 19.30 Uhr in der Sankt Viti Kirche zu Wechmar das Volksschauspiel „Alles geht den Bach hinüber“ präsentieren. Mehr als 50 Mitwirkende, darunter nicht nur Schauspieler, sondern auch Tänzer, Musikanten, Handwerker, Sänger und Wirte, erzählen in diesem Jahr nicht die Geschichte der Flucht des Veit Bach, sondern seiner Nachkommen, die von Wechmar aus im 19. Jahrhundert über den großen Teich nach Amerika flüchten, um dort das große Geld zu verdienen. Welche Geschichten sich dabei zwischen schlimmen und schamlosen Bachen, oder zwischen krommen und breiten Bachen abspielen, das muss man selbst erleben und dabei sein.

 

Die Karten für die Premiere am 9. September und für die Uraufführung am 10. September 2016, jeweils 19.30 Uhr sind im Bach-Stammhaus Wechmar, im Landhaus Studnitz oder im Blumenhaus Meister-Schröter erhältlich.

 

 

 

 

(Das Beitragsbild mit den Hauptdarstellern hat Lutz Ebhardt gemacht.)