Basketball-Fest mit krönendem BiG-Point

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Es ist das untrügliche Indiz für eine Klasse-Partie, wenn die Fans beider Seiten nach der Schlusssirene ihre Mannschaft feiern. So geschehen gestern Abend in der ausverkauften Ernestiner-Sporthalle: Am Ende gab’s Standing Ovations für zwei starke Teams.

Dass die Anhänger der gastgebenden Oettinger Rockets Gotha ausgelassener jubeln durften, war auf den für sie glücklicheren Ausgang des hart umkämpften Spitzenspiels zurückzuführen. Denn die Hausherren hatten sich kurz zuvor gegen die bisherige Nummer drei der Liga, die BSW Sixers der BG Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen, mit 80:75 nach Verlängerung (71:71 / 38:39) durchgesetzt (die Gothaer Internetzeitung berichtete).

Somit konnten die Gothaer die Tabellen-führung erfolgreich verteidigen, zudem gelang ihnen die avisierte Revanche für die knappe Niederlage im Hinspiel. Kurzum: Das Jahr 2012 begann mit einem BiG-Point.

„Wir haben heute ein sehr gutes und sehr intensives Spiel mit zwei starken Mannschaften gesehen, die bis zum Umfallen gekämpft haben – das war ein wahres Basketball-Fest mit allem, was dazu gehört“, sagte Head Coach Marko Simic und dankte sowohl den Rockets-Fans für die tolle Unterstützung als auch den zahlreichen Anhängern der Sixers für ihren lautstarken Beitrag zu der stimmungsvollen Begegnung. „Die Kulisse ist ein Traum!“

Diese Traumkulisse und der Heimvorteil bildeten letztlich zwei von vielen Bausteinchen, aus denen sich der sechste Heimsieg der Saison zusammensetzte. Dazu zählte gewiss auch das berühmte Quäntchen Glück – das stellte Marko Simic keineswegs in Abrede. Dennoch machte er als Schlüssel zum Erfolg einen anderen Aspekt aus – die Willensstärke seiner Jungs. „In einigen entscheidenden Situationen haben wir Charakter bewiesen!“

Das Spitzenspiel hielt von Anbeginn, was es versprach: Beide Mannschaften schlugen ein atemberaubendes Tempo an, glänzten jeweils mit spektakulären Aktionen in der Offense und einer starken Defense. Letzteres spiegelte sich am Ende der Partie besonders in der Anzahl der Turnover wider: 19 wurden für Gotha gezählt, 17 für die Gäste.

Ungeachtet dessen konnte sich über weite Strecken keine Seite entscheidend absetzen. Die einzige Ausnahme im gesamten Spiel bildeten die ersten fünf Minuten des zweiten Viertels, als sich die Rockets eine 15-Punkte-Führung (38:23 / 15.) herausspielen konnten. Maßgeblichen Anteil daran hatten Albert Kuppe und Tim Jarmusz: Kuppe versenkte zu Beginn des Durchgangs zwei Dreier in Folge. Jarmusz markierte innerhalb von 90 Sekunden acht Punkte in Folge zum 38:23, dazu zählten ebenfalls zwei Dreier.

Doch es spricht für die Klasse der Mannschaft von Sixers-Coach Stephen Arigbabu, dass sie diesen Rückstand noch im zweiten Viertel wieder aufholte – und sogar mit einem Punkt Führung in die Kabine ging.

Nach der Pause entwickelte sich dann ein rasantes Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem die Rockets lange die sinnbildliche Nasenspitze vorne hatten. Doch just als sich das vierte Viertel dem Ende neigte, lagen plötzlich die BSW Sixers mit drei Punkten (68:71 / 39.) vorne. Erst ein Dreier von Konstantin Klein, mit 18 Punkten Top-Scorer der Rockets an diesem Abend, sicherte den Gothaern die Overtime.

In der Verlängerung war es dann vor allem Leo Niebuhr, der den Unterschied ausmachte. Der Rockets-Center eröffnete die Zugabe mit zwei Zählern, ließ zwischenzeitlich zwei weitere folgen, pflückte kurz vor Ultimo einen wichtigen Rebound und blockte schließlich den letzten Wurf der Gäste.

Dann war im wahren Feierabend.

Oettinger Rockets Gotha: Monk (8 Punkte | 2 von 3 Freiwürfen), Roberts, Jarmusz (10 | 2 von 2 | 2 Dreier), Schaffartzik, Watson (7 | 1 von 2 | 2), Rauch, Niebuhr (14 | 2 von 5), Kuppe (14 | 2 von 2 | 4), Kreis (2 | 2 von 2), Baker (7 | 2 von 2 | 1), Unterluggauer, Klein (18 | 3 von 4 | 3)

BSW Sixers: St. Ahnsehl (2), Diestelhorst (12 | 7 von 8 | 1), Haut (11 | 1 von 2), Fleetwood (10), Sa. Ahnsehl (20 | 5 von 5 | 1), Münsinger, Ramm, Gardner (9 | 2 von 3 | 1), Mc Lemore (5 | 1 von 1), Stawowski (6)

Viertel: 20:17 | 18:22 | 18:13 | 15:19 Verlängerung: 9:4

Freiwürfe Gotha: 16 von 22 (73 %) BSW Sixers: 16 von 19 (84 %)

Dreier Gotha: 12 von 31 (39 %) BSW Sixers: 3 von 15 (20 %)

Autor: Wolfgang Gleichmar



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