Betroffene sollten sich in der UKJ-Hautklinik oder bei ihrem Hautarzt melden

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Heller Hautkrebs ist der häufigste Hautkrebs in Deutschland – fast 200.000 Menschen erkranken jedes Jahr daran. Wichtigste Ursache ist das Sonnenlicht. „Etwa drei Millionen Menschen sind beruflich der Sonne ausgesetzt, wenn sie etwa als Landwirte, Gärtner, Dachdecker oder Bauarbeiter im Freien arbeiten“, so Prof. Dr. Peter Elsner, Leiter des Hauttumorzentrums am Universitätstumorzentrum Jena und Direktor der Klinik für Hautkrankheiten am Universitätsklinikum Jena (UKJ).

Schon lange, so Prof. Elsner, haben Hautärzte darauf hingewiesen, dass heller Hautkrebs bei Außenarbeitern als Berufskrankheit anerkannt und entschädigt werden sollte. „Wir haben entsprechende Fälle den Berufsgenossenschaften gemeldet, von denen zahlreiche bereits anerkannt wurden, obwohl der Sonnenlicht-bedingte Hautkrebs noch nicht in der offiziellen Liste der Berufskrankheiten in Deutschland aufgeführt wird.“ Diese Sicht hat der Ärztliche Sachverständigenbeirat beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales jetzt bestätigt. In einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme im „Gemeinsamen Ministerialblatt“ der Bundesregierung wurde vorgeschlagen, eine neue Berufskrankheit „Plattenepithelkarzinome und/oder multiple aktinische Keratosen durch natürliches UV-Licht“ einzuführen.

„Damit ist der Weg für die Anerkennung des hellen Hautkrebses als Berufskrankheit bei Außenarbeitern geöffnet“, so Prof. Elsner. Der Experte für Berufskrankheiten der Haut empfiehlt daher Patienten mit hellem Hautkrebs, die längere Zeit im Freien gearbeitet haben und der Sonne ausgesetzt waren, sich bei ihrem Hautarzt oder direkt bei ihrer gesetzlichen Unfallversicherung zu melden. Wird die Krebserkrankung als Berufskrankheit anerkannt, erhält der Patient eine kostenfreie Behandlung „mit allen geeigneten Mitteln“ und gegebenenfalls eine Rente. Die modernen Behandlungsmöglichkeiten, die den Hautärzten für den hellen Hautkrebs zur Verfügung stehen, erlauben in den allermeisten Fällen eine Heilung. Eine wichtige Rolle spielt hier auch die Prävention. So können Patienten durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen einer erneuten Erkrankung vorbeugen.