BiG-Points, Dunks und Dankeschön

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Es war sinnbildlich ein dickes Brett, das da gestern in der Erfurter Messehalle gebohrt werden sollte. Doch am Ende gab’s ein sauberes Loch.

Mit anderen Worten: Auch die zweite Oettinger-Basketball-Nacht war eine gelungene Veranstaltung. Anteil daran hatten alle: die teilnehmenden Teams, die Cheerleader ebenso wie die Rollstuhl-Basketballer und vor allem die Fans der versammelten Mannschaften. Insgesamt wurden rund 1800 Zuschauer gezählt: Nicht schlecht für ein Basketball-Event, das am späten Abend eines normalen Wochen- und Schultages über die Bühne ging und kurz vor Mitternacht endete.

Bereits zum Auftakt waren die Ränge gut gefüllt. Kein Wunder, schließlich wurde auch die zweite Auflage der Basketball-Nacht mit dem Derby zwischen den beiden einzigen Thüringer Zweitligisten eröffnet: Science City Jena (ProA) und Oettinger Rockets Gotha (ProB). Zur „BiGeisterung“ der Gothaer Fans hielten die Rockets die Partie lange Zeit offen. Angeführt von Torvoris Baker, der im dritten Viertel mit einem Dunking über Jenas 2,08-Meter-Mann Johannes Voigtmann hinweg für ein Highlight der Partie sorgte, mischten die Schützlinge von Head Coach Marko Simic munter mit. Zur Pause stand es 33:33, der Ausgang war offen.

Doch nach dem Seitenwechsel stellte Science City die Weichen auf Sieg. Zupass kam den Jenaern dabei, dass sich ihr Gegner im dritten Viertel zu viele Fehler leistete, die sich im Endstand dieses Spielabschnittes (27:11) deutlich widerspiegelten. Letztlich landete das ProA-Team, das in der Vorbereitung schon etwas weiter als die Gothaer ist, einen ungefährdeten 74:57-Erfolg.

„Im Großen und Ganzen bin ich mit der Leistung zufrieden“, sagte Head Coach Marko Simic nach der Partie. „Phasenweise haben wir schon richtig guten Basketball gespielt. Allerdings wurde zwischenzeitlich auch deutlich, woran wir in den nächsten Wochen noch zu arbeiten haben: vor allem an der Abstimmung!“

Fast identisch verlief das Hauptspiel zwischen dem doppelten Double-Gewinner Brose Baskets Bamberg (Deutscher Meister und Pokalsieger 2010 und 2011) und der japanischen Nationalmannschaft. Auch hier begegneten sich beide Seiten zunächst auf „Augenhöhe“ – und zur Pause stand’s remis (47:47).

Erst mit zunehmender Spielzeit konnten sich die Bamberger, angefeuert von ihrem lautstarken Fan-Block, Punkt für Punkt absetzen. Für den krönenden Abschluss sorgte Bambergs US-Boy Brian Roberts, der wenige Sekunden vor Ultimo mit einem Dreier den 101:73-Endstand markierte.

Einer der bewegendsten Momente aus Gothaer Sicht war derweil die Verabschiedung von Dainius Pleta in der Halbzeit der ersten Partie. Der Litauer war sieben Jahre für BiG am Ball, zeigte stets vollen Einsatz und erarbeitete sich so den Respekt der Fans. BiG-Präsident Dirk Kollmar dankte ihm im Namen der Mitglieder und der Anhänger von Basketball in Gotha, überreichte eine eigens angefertigte Foto-Collage sowie einen Gutschein für das „Stutzhäuser Gasthaus & Brauereimuseum“ in Luisenthal und wünschte alles Gute für die neue Aufgabe bei den Bodfeld Baskets Oberharz.

Der 40-Jährige, nie ein Mann großer Worte, verabschiedete sich auf seine Weise: „Was ich noch sagen möchte: Gotha hat die geilsten Fans. Danke für alles!“

Apropos Fans: Die Thüringer Basketball-Freunde dürfen sich schon heute freuen. Und zwar auf die 3. Original-Basketball-Nacht im Jahr 2012 in der Erfurter Messehalle.

Science City Jena – Oettinger Rockets Gotha  74:57 (33:33)
Viertel:  21:12 | 12:21 | 27:11 | 14:13

Auf dem Bild ist Trevoris Baker (am Ball), Neuzugang der Oettinger Rockets, zu sehen, wie er über Jenas 2,08-Meter-Mann Johannes Voigtmann dunkt.