Dachwig hat wieder Spaß

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In Dachwig versteht man zu feiern. Der Ort an der Fahnerschen Höhe ist nicht nur eine bekannte Faschingshochburg, sondern auch jedes Jahr im Oktober ein Treffpunkt der Kabarettfans aus ganz Thüringen. An drei Tagen hintereinander füllen inzwischen die „academixer“ aus Leipzig das große Festzelt zum Oktoberfestival. Am Dienstag startete die 10. Auflage des Festivals mit der „SAUNA“.

Das Format der satirischen Unternehmerabende hat sich seit drei Jahren als fester Bestandteil des Dachwiger Oktoberfestes etabliert. Sächsische Kabarettisten treten jeweils mit ihren Soloprogrammen auf. Dazu gibt es eine deftige Brotzeit und natürlich das Original Münchner Oktoberfestbier. Unternehmer aus der Region laden dazu ihre Belegschaft ein. „Selbstständige haben tagsüber wenig Zeit.

Da wird der Abend gern als gute Gelegenheit genutzt, den Zusammenhalt in der Firma in geselliger Runde zu festigen“, sagt Denis Weiß, der selbst Unternehmer ist. Im vergangenen Jahr war die Nachfrage so groß, dass in diesem Jahr erstmals zwei Abende stattgefunden haben. beide waren mit 450 Besuchern ausverkauft. Am Dienstag präsentierte sich zum Auftakt Lothar Bölck zum wiederholten Mal in Hochform.

Zum ersten Mal war am Mittwoch Anke Geißler in Dachwig zu Gast. Normal sind so viele Zuschauer beim Kabarett nicht. „Da geht mir schon ein bisschen der Frack“, gestand die 42-jährige Leipzigern beim Blick in das vollbesetzte Festzelt. Doch ihre „Menüfolge mit beliebten Schmäusern von Gelagen der vergangenen Jahre“ schmeckte dem Publikum von Beginn an. Ob als Kellnerin Doreen Schindler, als deren Kollegin Doreen, Mutter Schindler, Kneipenstammgast Prof. Dr. Greibich, als Fleischersfrau oder rüstige Seniorin – in allen Rollen wusste Anke Geißler das Publikum zu überzeugen.

Als Frau Niederhammer bewies die Sächsin, dass sie auch den bayerischen Dialekt authentisch und passend zum Oktoberfest beherrscht und auch über die Situation vor Ort wusste sie Bescheid. „Wissense mit Dresden und Leipzig isses e bissel so wie mit Dachwig und Döllstädt. Also von mir aus gönnse Dresden fluuten.“

Zum Thema des Abends hatte sie die passende Erklärung bereit. „Wissense warum die SAUNA Sauna heest? Weils man da so sau nah beenander sitzt.“ Abgerundet wurde der Abend durch Lieder von Georg Kreisler, Ekky Meister und Karsten Wolf, der Anke Geißler auch  am Klavier begleitete. Sowohl für das begeisterte Publikum als auch die Künstlerin war es ein „spezielles Erlebnis vor einem so riesigen Auditorium“.

Ein Erlebnis, das es heute Abend noch einmal für beide Seiten zu genießen gibt, denn Geißler ist dann mit den kompletten „academixern“ im Dachwiger Festzelt zu Gast. Unter dem Motto „2 Stunden nur vom Besten“ spielen die drei Frauen und zwei Männer ihre Lieblingsnummern aus 45 Jahren gesamtdeutscher Satire. „Einen höchst amüsanten Streifzug durch mehr als 4 Jahrzehnte Kabarett“, verspricht Moderator Thomas Heberl.

Dachwig freut sich dabei ganz besonders auf das Heimspiel von Ralf Bärwolff, der hier einst beim Fasching Erfahrungen auf der Bühne sammelte und jetzt regelmäßig mit den „academixern“ in die thüringische Heimat zurückkehrt. Während die Kabarettabende vor allem die mittlere Generation ansprechen, gibt es am Wochenende dann das Programm für die Jungen.

Freitag lädt Dachwig zur Disconight mit DJ Louis Garcia und am Samstag macht die „TOP 40 on Tour“ Party Station im Festzelt. „Am Sonntag folgt zum Abschluss dann das eher traditionelle Oktoberfestprogramm mit Dicke-Backen-Musik von Lifte und den Original Thüringer Oldies sowie einem Programm für die ganze Familie“, kündigt Heberl an.

Von der Hüpfburg für die Kleinsten bis zur Möglichkeit per Hochkran die Aussicht auf die Fahnersche Höhe zu genießen, ist für Abwechslung zum Frühshoppen bei freiem Eintritt gesorgt.

„Unter dem Motto Dachwig hat Spass wollten wir vor zehn Jahren das kulturelle Leben in unserem Dorf fördern“, erinnert sich Denis Weiß an die Anfangszeit. Das ist den engagierten Dachwigern hervorragend gelungen.


Foto: Die Gründer von „Dachwig hat Spass“ Thomas Heberl, Peter John, Holger Hamsch, Uwe Gustke und Denis Weiß (v.l.n.r.) haben auch im zehnten Jahr noch selbst reichlich Spaß.